Julian Draxler kann für die Nationalmannschaft in Russland sehr wichtig werden. Kurz vor der WM sprach er über den Konkurrenzkampf in Paris und was der Gewinn des Confed Cups für sein Standing bedeutet.
Wird die Leistung auch deshalb nicht reichen, weil beispielsweise gerade Frankreich so stark geworden ist? Sie werden das beurteilen können.
Die Franzosen müssen ja erst einmal beweisen, dass sie so stark sind. Sie haben ein riesiges Potenzial, sie haben unglaubliche Spieler in der Mannschaft, ich kenne ja einige aus der Liga. Aber ein Turnier ist immer noch mal etwas anderes. Bei einer WM kann ein Fehler das Aus bedeuten. Ich schätze Frankreich wirklich hoch ein, sie zählen zu den Top Vier, aber im Endeffekt haben gute Einzelspieler noch kein Turnier gewonnen.
Inwiefern hat es Ihnen geholfen, dass Sie Kapitän des Teams waren, das im vorigen Sommer den Confed-Cup gewonnen hat?
Es war eine spannendere, andere Rolle als sonst. Ich bin ja schon lange dabei, ohne die große Führungsrolle innegehabt zu haben. Für mich war es wichtig, den Confed-Cup zu spielen und dem Trainer zu zeigen, dass ich mir künftig, wenn der eine oder andere nicht mehr da ist, eine Führungsrolle erarbeiten möchte. Das ist ein Ziel von mir, darauf werde ich hinarbeiten.
Hat Ihnen das mehr eingebracht als die Auslandserfahrung Paris?
Das lässt sich schwer miteinander vergleichen. Eine harte Saison im Ausland, bei einem Verein wie Paris, mit allem Drum und Dran, mit einer neuen Sprache, das ist noch mal eine andere Sache als ein Turnier, wo man drei, vier Wochen zusammen ist.
Durch das Kapitänsamt dürfte Ihr Ansehen und Standing in der richtigen Mannschaft gestiegen sein?
Na, dass ich nach dem Confed-Cup, als alle gestandenen Spieler wieder dazukamen, nicht Kapitän bleiben würde, das war mir schon klar (lacht). Aber ich habe mir Respekt erarbeitet bei diesen Spielern. Ich bin lange Zeit dabei und bin nicht mehr der kleine Jule, sage ich mal …
… Ihr Spitzname unter den Nationalspielern.
Klar haben wir Spieler mit viel, viel mehr Erfahrung, die schon Großes erreicht haben. Aber ich bin auf dem Weg dahin.
Wann ist für Sie die WM eine erfolgreiche?
Wenn wir den Titel gewinnen natürlich, das ist das Ziel, das über allem steht. Mein Ziel ist es, Deutschland gut zu vertreten, durch guten, durch offensiven Fußball. Und dass wir als Team im besten Fall die 80 Millionen mit auf die Reise nehmen.