Rap-Tracks über Neymar, Benzema und Ronaldo gehören zum guten Ton. Es gibt aber auch Songs über Halb-Stars wie Franco Di Santo oder Uwe Möhrle. Hier kommt die große 11FREUNDE-Auswahl für Underground-Fußball-Rap.
Robin – Felix Agu
Zugegeben: „Ich bin Felix Aguuuu – und wer bist du?”, das hat Ohrwurmpotenzial. Aber auch zugegeben: Dieser Track entstand, als Werders Felix Agu noch längst kein Tor gegen Augsburg geschossen hatte, sondern beim VfL Osnabrück in der 2. Liga spielte. Als irgendjemand zwar behauptete, er sei der „Marcelo der 2. Bundesliga”, aber der noch recht unbekannte Felix Agu auf die Frage „Ich bin Felix Aguuuu – und wer bist du?” wahrscheinlich zu hören bekommen hätte: „Ja, äh, ich bin Martin – und was geht Sie das an?”
Canun – So wie Kola
„Seo ist jetzt da, und damit es jeder rafft, das ist keiner Körper‑, das ist Maschineneinsatz.” Und auch sonst klingt dieser Track, als wäre versehentlich ein M60 losgegangen: Viel Lärm, wenige Treffer. Eigentlich sollte Sead Kolašinacs Rückkehr auf Schalke Hoffnung entfachen, dann kam dieses Stück. Die schlechte Nachricht schon nach 22 Sekunden: „Wir sind am Boden, aber lang’ nicht am Ende.“
Don Fuego – Rodriguez
Wer hört, wie Don Fuego rappt, ahnt, was passieren würde, wenn man in einer dunklen Ecke am Zürcher Hauptbahnhof sein Handy abgezogen bekäme: Es wäre ein bisschen angsteinflößend, aber auch ein bisschen lustig. In dem Track geht es um die Rodríguez-Brüder, zu denen auch der Ex-Wolfsburger und jetzige Turin-Verteidiger Ricardo Rodriguez gehört. Demnächst erscheint eine Maxi-LP mit Hits über die Yakin- und die Degen-Brüder. Vielleicht.
MC Smook – Wenn Uwe Möhrle die Champions League gewinnt
„Wir kriegen alles hin, wenn Uwe Möhrle die Champions League gewinnt.“ – Sätze wie diese motivieren die gesamte 11FREUNDE-Redaktion jeden Tag zur Arbeit zu kommen.
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Mick C – SAINT-Maximin
Newcastle-Anhänger Mick C lieferte gleich eine ganze EP voll mit Titeln wie „FABIAN SCHÄR“ oder „DÚBRAVKA“ (Torwart von United, d. Red.). Potenzial zum Chartstürmer hat eindeutig diese Hommage an Flügelstürmer Allan Saint-Maximin. Beziehungsweise: „He wearin‘ Gucci – so we gucci!“
YUGEE (feat. BAKED & CaVa) – FRANCO DI SANTO
Doubletime wie Kollegah, aber besseres Thema: Franco Di Santo („Er ist schon gefährlich beim Anstoß, One-Touch, Hattrick, Franco Di Santo“). Dem besten Anläufer der Bundesligageschichte wird hiermit ein Denkmal gesetzt, und ist damit doch nur der zweitbeste Song zur Person – unangefochten: „Saufen bis Di Santo trifft”.
Cicar Cap – Biero the Hero
Der Song geht mal richtig nach vorn! Nur logisch, denn „Daniel Bierofka ist Münchens neue Schubkraft!“
Alawi – Karim Bellarabi
Schon der zweite Beitrag aus Zürich. Diesmal ist dessen titelgebende Figur – warum bleibt ein Mysterium – Karim Bellarabi. Abgesehen von seinem Namen verstehen wir nahezu nichts, der Rhythmus ist jedenfalls eingängig. In den Kommentaren urteilt eine Selina knallhart: „Min heimatsort isch Adliswil usserdem lieb de track und no öppis du kensch glaubs en guete kolleg fo mim bro.“ Wir schließen uns einfach mal an.
MKN – Anthony Modeste
Im Musikvideo zur Ode an den Kölner Stürmer flexen nicht nur französische Rapper im Effzeh-Trikot, es gibt auch noch eine waschechte Modeste-Homestory obendrauf. Weitaus überraschender als die drei Sportwagen vor der Tür: Der Segensgruß der heiligen drei Könige an der Haustür. Das macht den Track sehens‑, aber noch lange nicht hörenswert. Wir bleiben bei „Wer feiert täglich Schützenfest?“.
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DaWeed – Lass ma‘ Lasogga ran!
„Netz / Jetz’.“ „Hoffenheim / Bring Lasogga rein.“ „Pierre-Michel / Derbe schnell.“ – Zumindest reimtechnisch orientiert sich DaWeed an der sportlichen Entwicklung des HSV: eher so Schema F. Andererseits: Wenn schon Tracks nach Benzema, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi benannt wurden, dann ist eine Widmung für Pierre-Michel „Derbe schnell“ Lasogga ja wohl Pflicht.
flex53 (feat. Ladyface) – Katterbach
19 Jahre, 19 Bundesligaspiele und ein eigener Rap-Track, der sich anfühlt wie ein tiefergelegter Mercedes AMG. Was soll noch kommen, Noah Katterbach?
GEENO x NASJO – MATETA
Wer will schon Benzema, wenn man Mateta haben kann? Dachte sich auch die Flaco Gang, steppte ins Gebäude und rappte mal eben diesen Song ein. Die Devise heißt „Mateta – jeder Track ein Elfmeter!“ und deshalb gilt wie zuletzt im Pokal gegen Bochum: Jämmerlich verschossen.
Flo Mega – Jonny Otten
Profimusiker, Profivideo, Profiverein. Klar, den ungelenken im alten Kinderzimmer produzierten musikalischen Gehversuchen hat diese Hochglanz-Huldigung einiges voraus. Etwas anderes hat „King“ Jonny Otten aber auch nicht verdient.
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