Marvin Stefaniak ist der „Fußballgott“ bei Dynamo Dresden. Am Ende der Saison wechselt der 21-Jährige nach Wolfsburg. Auch wenn er Angst hat.
Marvin Stefaniak, stimmt es, dass Sie auf der Busfahrt zum Spiel nicht ruhig sitzen bleiben können?
Ich bin schon immer ein Spaßvogel gewesen und bin daher vor einem Spiel auch eher locker drauf, mache mir nicht zu viele Gedanken. Wenn es aber auf dem Platz drauf ankommt, dann bin ich fokussiert und konzentriert.
Ist die Stimmung schlechter im Bus, seit Sie Ihren Wechsel nach Wolfsburg angekündigt haben?
Überhaupt nicht. Die Mannschaft hat meine Entscheidung voll und ganz akzeptiert und freut sich, dass ich es aus Dynamos Aufstiegsmannschaft in die Bundesliga geschafft habe.
Hatten Sie Angst vor der Reaktion Ihrer Teamkollegen?
Nein. Mir war klar, dass sie meine Entscheidung verstehen. Aber ich hatte Respekt vor der Reaktion unserer Fans im Stadion. Ich hatte Angst, dass sie mich nicht verstehen und mich auspfeifen oder nicht mehr „Fußballgott“ rufen, wenn die Aufstellung im Stadion verlesen wird. Aber zum Glück haben die Fans positiv reagiert. Ich habe Dynamo sehr viel zu verdanken, aber ich habe schließlich auch sehr viel zurückgegeben.
Was bedeutet es Ihnen, dass die Fans Sie „Fußballgott“ nennen?
Es pusht mich sehr, dass ich bereits mit 21 Jahren so gerufen werde. Ich bin unseren Fans sehr dankbar, dass sie mein fußballerisches Talent erkennen und mich dabei unterstützen. Was Besseres als die Dynamo-Fans kann man in Deutschland nicht haben.
In Wolfsburg werden Sie auf eine weniger emotionale Fanszene treffen.
Das ist mir bewusst. Aber ich hoffe, Ihnen ist auch bewusst, dass Wolfsburg in der ersten Liga spielt. Das ist eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen will. Da sind die Emotionalität und Größe einer Fanszene letztlich nicht ausschlaggebend. Ich kann jetzt meinen Traum von der Bundesliga verwirklichen, und das war schon immer mein Ziel.