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Seite 2: Wie die Cowley-Brüder den Klub umkrempelten

Von der Saison 2016/17, der ersten unter Chef­trainer Danny Cowley und seinem Assis­tenten Nicky, redet man in Lin­coln noch immer mit feuchten Augen. Nicht nur, dass Lin­coln sofort mit einem namen­losen Kader in der fünften Liga Meister wurde und wieder in die Foot­ball League auf­stieg. Oder dass der Verein zum ersten Mal in seiner Geschichte das Vier­tel­fi­nale des FA Cups erreichte – nach einem 0:1‑Auswärtssieg gegen Burnley aus der Pre­mier League. Oder dass 9.000 Fans anschlie­ßend zum Vier­tel­fi­nale gegen Arsenal nach London mit­reisten (dort gab es zwar eine 5:0‑Niederlage, aber auch einen rie­sigen finan­zi­ellen Zuschuss), und dass ebenso viele Anhänger jetzt regel­mäßig den Weg nach Sincil Bank finden. Vor allem reden sie dar­über, dass zwei beschei­dene, aber sach­lich arbei­tenden Brüder die Ver­eins­struktur von unten bis oben pro­fes­sio­na­li­sierten, und dann noch ver­si­cherten: Wir bleiben. Wir wollen weiter nach oben. Sie unter­schrieben einen Ver­trag bis 2022.

Ein kleiner Hype

In der Saison 2017/18 wurde in der vierten Liga kon­so­li­diert. Zum siebten Platz kam der Trost des ersten Auf­tritts in der Ver­eins­ge­schichte in Wem­bley, wo Lin­coln das Finale der Che­cka­trade Tro­phys (ein Pokal für die Ver­eine der 3. und 4. Ligen) 1:0 gegen Shrews­bury Town gewann. Diesmal fuhren 25.000 Fans von Lin­coln nach London. Wo waren sie all die Jahre gewesen?“, fragten treuen Anhänger. Und wie schnell werden sie wieder ver­schwinden, wenn die harten Zeiten zwangs­läufig zurück­kommen werden?

Dagegen hatten die Cow­leys einen Plan, sagt Bates, als er vor dem neuen Trai­nings­zen­trum steht, ein paar Kilo­meter außer­halb von Lin­coln neben dem Royal Air Force Flug­stütz­punkt in Scampton. Vor einem Jahr war hier nur eine Kar­tof­fel­wiese, jetzt gibt es ein beein­dru­ckendes Fit­ness-Center und drei Fuß­ball­plätze. Nach dem FA-Cup-Erfolg hatte der Verein eine Wahl“, erklärt er. Geben wir gleich eine Mil­lion für neue Spieler aus, oder legen wir das Geld ver­nünftig an? Die Cow­leys waren sich ganz sicher – wir denken an die lang­fris­tige Zukunft, das Geld soll für das Trai­nings­zen­trum ver­aus­gabt werden. Sie hätten kurz­fristig Erfolg kaufen können und dann gleich danach bei Stoke oder Not­tingham Forest einen dicken Ver­trag unter­zeichnen können. Aber so sind sie nicht.“

Kluge Inves­ti­tionen

Und jetzt, in der Saison 2018/19, ist Lin­coln City ist seit Monaten in der vierten Liga Tabel­len­erster, seit Weih­nachten unge­schlagen. Wenn Danny Cowley am Tag vor einem Heim­spiel gegen Oldham Ath­letic vor Jour­na­listen in Scampton auf­tritt, betont er auch, wie wichtig das fol­gende Erfolgs­mo­dell für klei­nere Ver­eine ist: Zuerst müssten die Ergeb­nisse auf dem Platz stimmen und dann würden die Inves­toren folgen, die sich plötz­lich für einen einst­mals finanz­schwa­chen Verein inter­es­sieren. Diese Kom­bi­na­tion ist eine finan­zi­elle Basis, die uns wei­terhin nach vorne treibt“, meint Cowley.

Das Bei­spiel vom AFC Bour­ne­mouth in der Pre­mier League, die auch vor wenigen Jahren noch in der vierten Liga spielten, wird von Beob­ach­tern und Fans oft bei­läufig zitiert. Vor drei Jahren wäre man für einen sol­chen Vor­schlag aus­ge­lacht worden. Lin­coln in der Pre­mier League? Vorher ver­lässt Groß­bri­tan­nien die EU, ha ha ha!“