Ex-Nationalspieler Robert Huth macht auch nach seiner Karriere, was er immer am besten konnte: aufräumen. So fordert er eine härtere Bestrafung von Beleidigungen im Fußball. Warum er damit unbedingt Recht hat.
Warum ist der Ton in den Kurven „eben rauer“ und warum nehmen wir hin, dass es rund um ein Fußballspiel zu Gewalt kommen kann, und sei sie „nur“ verbal?
Warum ist man vielleicht erstaunt darüber, dass es ausgerechnet Robert Huth ist, der etwas gegen Beleidigungen sagt? Weil er qua seiner Erscheinung besonders männlich wirkt, weil männlich gleich groß und stark und hart ist? Und wie dämlich genau wäre das?
Und wenn wir schon dabei sind: Was sagt dieses Verständnis des Fußballs eigentlich über das dazugehörige Männerbild aus? Denn warum beschweren wir uns über fallsüchtige Profis, dich sich bei jedem Windhauch von Gegnerkontakt auf dem Rasen winden, als helfe nur noch eine Amputation weiter Teile ihres Körpers? Ist schließlich ein „Männersport“.
Einfach Richtung Eckfahne
Und warum tun wir dann im Gegensatz so, als wäre nichts, wenn sich die Spieler daran machen, eine Ecke auszuführen und dabei mit Feuerzeugen, Trinkbechern und halben Hausständen beworfen werden?
Huth sagt, er wisse „von keinem anderen Sport, bei dem so etwas akzeptiert wird, bei dem die Leute alles zu dir sagen dürfen. Im Rugby oder Tennis passiert so etwas nicht.“
Und wer jetzt denkt: „Ja gut, beim Tennis!“, der soll bitte aufzeigen, was das eigentlich bedeutet und warum es für den Fußball nicht gelte. Und wer mehr als eine „Isso“ ins Feld führen kann, werfe den ersten Stein. Wohin? Einfach Richtung Eckfahne, das ist schon ok.