Manche sagen: Die Bundesliga ist langweilig. Wir sagen: Klappe halten! Denn es gibt genug Gründe, sich auf das Ende der Winterpause zu freuen.
Leipzig kann noch absteigen!
„If I can dream it, than I can do it“, schmachtete einst R. Kelly, und obwohl wir persönlich in dieser Angelegenheit kaum etwas tun können, glauben wir trotdzem an dieses Credo und sagen: Wenn wir davon träumen können, dass RB Leipzig noch absteigt, dann kann das auch passieren. Die Zahlen sind klar: Lediglich 23 Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang sind schnell verspielt. Also: Daumen drücken.
Es gibt keine neue Wappen
Entgegen eines gerade in Italien losgetretenen Trends, die Vereinswappen zu seelenlosen Big-Business-Logos umzugestalten, laufen die Bundesliga-Teams noch immer mit ihren traditionellen Wappen auf. Das freut uns Traditionalisten natürlich. Wenn jetzt noch die Baumwolltrikots zurückkommen, sind wir mit dem Fußball versöhnt. Vielleicht.
Wir dürfen Xabi Alonso noch ein halbes Jahr beim Kicken zusehen
Es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Abschied von Xabi Alonso, einem der elegantesten Kicker, der je die Plätze der Bundesliga geziert hat. Zur Feier des Tages schmeißen wir uns in Schale und ziehen unser Sakko mit der Nummer 14 an und genießen die Abschiedstournee des Maestros. Danke, Xabi.
Rechnerisch können noch alle Teams Meister werden
Da reden alle immer von der Bayern-Dominanz, dabei ist das Rennen um den Titel noch völlig offen. Schließlich sind noch 54 Punkte zu vergeben, was bedeutet, das selbst der Tabellenletzte aus Darmstadt noch an den Bayern vorbeiziehen kann. Dafür müsste zwar sehr viel glatt laufen, aber hey: Nichts ist unmöglich, wusste einst schon die Toyota-Werbung. Und warum sollte die uns anlügen?
Es spielen immer noch nur 18 Mannschaften in der Liga, nicht 48
Man kann ja von der Fifa halten, was man will, aber mit einer gewissen Kreativität sind die grauen Herren aus Zürich definitiv gesegnet. Jüngster Beweis: Die WM wird ab 2026 mit 48 Teams ausgespielt. Ein leises „Juhu“ hört man vielleicht aus Kirgisien oder Panama, die großen Fußballnationen sind nicht unbedingt von der Idee begeistert. Immerhin: Die gute, alte Bundesliga spielt auch in der Rückrunde mit nur 18 Mannschaften. Und ein paar davon sind sogar richtige Fußballvereine.
Darmstadt 98 hat das schnellste Maskottchen der Welt
Nein, wir meinen nicht Torsten Frings, der ist höchstens der haarigste Trainer seit Arie Haan. Und während sich der Autor dieses miesen Gags mit einer heißen Kettensäge die Finger abschneidet, erinnern wir noch schnell an einen Mann, der einst als Speedy Gonzalez die Außenbahnen hoch und runter wirbelte, dass selbst Bundestrainer Joachim Löw die Achseln feucht wurden. Ja, genau, wir meinen Sidney Sam, der dann beim FC Schalke zum dauermaladen Großverdiener wurde und nun bei Darmstadt 98 versucht, wieder anzugreifen. Ob Darmstadt ihn bereits für die Maskottchen-WM (Hier geht’s zum Artikel) gemeldet hat, ist unbekannt. Es nicht zu tun, wäre grob fahrlässig.
Es gibt tatsächlich noch Dinge, die Aki Watzke noch nicht kritisiert hat
Die bösen Gegner, die dummen Fans, die Sekttemperatur im Bernabeu: Bisher konnte man sich sicher sein, dass BVB-Boss Aki Watzke verlässlich jede Woche ein Thema fand, dass er in seiner gelassenen Art kritisieren konnte. Weil er eben einer ist, der sich nicht scheut, die Dinge offen anzusprechen. Auch wenn sie wehtun. Meistens denen, die ihm dabei zuhören. Gerüchte besagen, dass der Klub nun gleich mehrere Mitarbeiter eingestellt hat, die in Vollzeit nach neuen heißen Themen für den asiatischen Markt suchen. So arbeiten Weltklubs!
Beim HSV brennt endlich nicht mehr der Baum
Nein, denn zuletzt brannte am Volkspark lediglich eine Sauna im Kabinentrakt (Hier geht’s zur Meldung). Das wiederum kommt ja, gemessen an den vergangenen Jahren, einer Champions-League-Qualifikation nah. Und nachdem sich der Klub nun auch von menschlichen Störfeuer, Emir Spahic, getrennt und stattdessen den tiefenentspannten Kyriakos Papadopoulos verpflichtet hat, dürfte es in der Rückrunde an der Elbe langweiliger zugehen, als in der Innenstadt von Tabellennachbar Wolfsburg. Und das soll schon was heißen.
Sandro Wagner wird bald der teuerste Spieler der Liga
Wenn das so weiter geht, muss Hoffenheims Stürmer in wenigen Wochen bei jedem Topklub der Welt ganz oben auf der Liste stehen. Weil Wagner ja auch in Hoffenheim am Existenzminimum lebt, kann er das Angebot der chinesischen Liga nicht ausschlagen und gibt im März seinen Wechsel nach Fernost bekannt. Ablöse: 153 Millionen Euro. Glückwunsch!
Holger Badstuber übersteht die Rückrunde verletzungfrei
Nicht wenige fragten sich, wie viel ein Mann noch ertragen muss? Denn nach einer beispiellosen Odyssee durch die Untiefen der Fußballverletzungen, wartete auf Holger Badstuber in der Winterpause der nächste schmerzvolle Rückschritt: der Wechsel zum FC Schalke. Nur gut, dass Badstuber in Gelsenkirchen die Zeit bekommt, sich in Ruhe zu entwickeln und zu alter Form zu finden. Er ackert in Extraschichten, arbeitet an seiner Work-Life-Balance und stabilisiert seinen Körper. Dann endlich ist er einsatzbereit, streift das Trikot über und soll eingewechselt werden. Nur dumm, dass der Schiri in dem Moment das Auswärtsspiel in Ingolstadt abpfeift. Es ist Mitte Mai, der 34. Spieltag, die Saison vorbei. Und Badstuber endlich wieder topfit. Klasse!
Genießen wir die letzten Spiele, bevor Donald Trump den roten Knopf drückt
Wir wollen euch ja keine Angst machen, aber die Welt geht unter. Denn in wenigen Stunden wird ein labiler Toupetträger am roten Knopf sitzen. Und für den neuen Präsidenten der USA ist Football nun mal ein Sport, bei dem 22 Kühlschränke einem Ei hinterherjagen und sich zwischendurch in den Boden rammen. Unser geliebter Fußball ist ihm egal und so ist der gesamte Sport nur einen Tweet vom Untergang entfernt. Also Freunde, genießen wir die letzten Spiele und glauben, dass alles gut wird.
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