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Seite 2: Seine Leistungen machten ihn begehrt

Seine Leis­tungen machten ihn begehrt, und Sán­chez war die chro­ni­sche Erfolg­lo­sig­keit Arse­nals vor allem auf inter­na­tio­naler Bühne irgend­wann leid. Im Sommer vor seinem Wechsel zu United hatte angeb­lich auch Man­chester City ihn haben wollen. Aber der Transfer war geplatzt, weil Arsenal am letzten Tag des Trans­fer­fens­ters einen Rück­zieher gemacht hatte – sie hatten nicht recht­zeitig einen Ersatz für ihn auf­treiben können.

Also war Sán­chez geblieben, aller­dings mit der Absicht, dann eben später zu City zu wech­seln. Aber die zogen ihr Angebot im Winter zurück – angeb­lich, weil man Sán­chez ange­sichts seiner hohen Gehalts­for­de­rung nicht mitten in einer her­aus­ra­genden Saison zum Spit­zen­ver­diener machen wollte. United hatte damit weniger Pro­bleme. Was tut man nicht alles, um den Stadt­ri­valen beim Bieten um einen heiß gehan­delten Star aus­zu­ste­chen?

Es ist ein groß­ar­tiges Geschäft für jeden.“

United und Arsenal haben ein fan­tas­ti­sches Geschäft gemacht“, sagte José Mour­inho über den Tausch Sán­chez gegen Mkhi­ta­ryan. Ich habe einen fan­tas­ti­schen Spieler ver­loren. Mister Wenger hat einen fan­tas­ti­schen Spieler ver­loren. Alexis wech­selt von einem fan­tas­ti­schen Klub zu einem gigan­ti­schen Klub. Mikhi wech­selt zu einem fan­tas­ti­schen Klub. Es ist ein groß­ar­tiges Geschäft für jeden.“ Wie sich her­aus­stellen sollte, nicht für Sán­chez.

Denn statt mit City die Meis­ter­schaft zu gewinnen, ärgert er sich seither bei United herum, wo er nicht so recht in Mour­inhos System zu passen scheint und wo die Stim­mung ange­sichts der bis­lang mise­ra­blen Saison gereizt ist. Der Inde­pen­dent“ berich­tete zuletzt mit Bezug auf United-Kreise, Sán­chez mache den Ein­druck, als sei er extrem unglück­lich“. In seiner Frei­zeit sitze er vor allem zu Hause, allein in seinem rie­sigen Haus, mit seinen Hunden – und dem Regen“.

Gefangen auf einem Geis­ter­schiff“

Der Guar­dian“ schrieb, Sán­chez sei aus­ge­zogen, um mit United um die großen Pokale zu spielen, um end­lich als einer der Besten dieses Sports wahr­ge­nommen zu werden. Sie haben ihm dort die Nummer Sieben gegeben, die vor ihm Legenden wie Eric Can­tona, David Beckham und Cris­tiano Ronaldo trugen. Ich glaube, dass man mit diesem Klub alles errei­chen kann“, sagte Sán­chez bei seiner Vor­stel­lung. Pre­mier League, Cham­pions League, das volle Pro­gramm.

Die Rea­lität aber sieht anders aus. Er sei die Ver­kör­pe­rung des Ver­falls des Geis­ter­schiffs Man­chester United“, schrieb der Guar­dian“ weiter; ein Symbol der exzes­siven Ver­schwen­dungs­sucht im Busi­ness Pro­fi­fuß­ball. Zuge­geben, das Bild, das der Autor zeichnet, ist eine Por­tion zu düster. Aber die Frage bleibt: Wie konnte es nur so weit kommen?

Michael Golson ist Jour­na­list und Fan von Man­chester United. Er sagt im Gespräch mit 11FREUNDE: Mein Gefühl ist, dass er seinen Höhe­punkt bereits hinter sich hat. Er hat in den ver­gan­genen Monaten wenig gespielt. Und wenn er spielt, dann wirkt er des­in­ter­es­siert. Wie man hört, hat er Schwie­rig­keiten, Anschluss an das Team zu finden. Er war immer ein Ein­zel­gänger, und das kann man bei United jetzt sehen.“