Toni Kroos bestritt gestern Abend sein 100. Länderspiel und stößt somit zu einem elitären Kreis ehemaliger DFB-Spieler. Doch welche deutschen Spieler haben ebenfalls mindestens 100 Länderspiele auf dem Konto?
Beim Nations-League-Spiel gegen die Schweiz stieß Toni Kroos zum elitären Kreis der Nationalspieler mit 100 Länderspielen. Alles begann am 3. März 2010 in der Münchner Allianz Arena, als Deutschland ein Freundschaftsspiel gegen Argentinien mit 0:1 verlor. Kroos wurde damals in der 67. Minute eingewechselt.
Für Toni Kroos ausgewechselt wurde damals Thomas Müller, der ebenfalls in jenem Spiel debütierte. Anders als Toni Kroos sieht es aber momentan nicht danach aus, dass Müller sein Kontingent noch ausbauen kann.
Thomas folgt auf Thomas. Thomas Häßler bestritt ein Länderspiel mehr als Müller und wurde sowohl Welt- als auch Europameister. Dass Deutschland 1990 überhaupt erst Weltmeister werden konnte, liegt auch an Häßler, der im letzten Qualifikationsspiel gegen Wales das entscheidende Tor zum 2:1‑Sieg schoss.
Rechnet man die Länderspiele als Trainer mit, kommt Franz Beckenbauer sogar auf 169 Länderspiele und wäre in dieser Liste Zweiter (hinter Joachim Löw mit 185 Spielen). Als Spieler waren es aber „nur“ 103. Dem Kaiser wird es egal sein. In diesen hat er alles erreicht, was es zu erreichen gilt.
Per Mertesacker feierte sein neunminütiges Debüt beim 2:0‑Sieg am 9. Oktober 2004 gegen Iran. Er wurde damals für Christian Wörns eingewechselt und spielte die nächsten zehn Jahre in der Innenverteidigung eigentlich überragend. Nach dem WM-Finale 2014, in dem er noch auf eine Einsatzminute kam, hing er die DFB-Schuhe an den Nagel.
Jürgen Kohler trug bei seinem Debüt mit 20 Jahren schon Schnauzbart und Schienbeinschoner groß wie Paddel. Damit reichte es zwar nich zur Modeikone, aber Fußball-Titel hat er trotzdem alle gewonnen.
Die eigentlich so erfolgreiche Nationalmannschaftskarriere von Jürgen Klinsmann endete etwas unrühmlich mit der Viertelfinal-Niederlage gegen Kroatien bei der WM 1998. Zwei Jahre zuvor holte er als Kapitän noch den EM-Titel und 1990 wurde er ebenfalls Weltmeister. In 108 Spielen schoss er 47 Tore.
Philipp Lahm war ebenfalls Kapitän einer Titelmannschaft. 2014 stemmte er den WM-Pokal in den Nachthimmel von Rio de Janeiro. Danach machte er Schluss beim DFB. Seine Laufbahn begann im Februar 2004 bei einem Testspiel gegen Kroatien. Trainer des damaligen Noch-Vize-Weltmeisters war Rudi Völler.
Bastian Schweinsteiger wurde Nachfolger von Lahm, weil er noch bis zur EM 2016 im Nationaldress weitermachte. Sein letztes Länderspiel bestritt er im August 2016, als er gebührend verabschiedet wurde. Für ihn kam Julian Weigl ins Spiel. Seit wann hakt es nochmal beim DFB-Team?
Lukas Podolski debütierte zusammen mit Bastian Schweinsteiger 2004 bei der Testspiel-Niederlage gegen Ungarn. Verabschiedet hat sich Prinz Poldi aber mit Stil. Ein satter Linksschuss traf das englische Kreuzeck bei seinem Abschiedsspiel im März 2017. Dies war gleichzeitig auch der Endstand. Nach 84 Minuten verließ er unter stehenden Daumen nach oben den Platz. Für ihn kam Sebastian Rudy. Seit wann hakt es nochmal beim DFB-Team?
Miroslav Klose debütierte erst im Alter von 22 Jahren und neun Monaten für Deutschland. 13 Jahre später gewann er endlich einen Titel mit dem DFB. Zuvor holte er sich bereits die Titel „Erfolgreichster WM-Torschüze“ und „Bester DFB-Torschütze“.
Lothar Matthäus gab sein Debüt im Gruppenspiel gegen die Niederlande bei der Europameisterschaft 1980. DFB-Trainer war damals noch Jupp Derwall und seine Mitspieler hörten auf die Namen Felix Magath, Bernd Schuster, Klaus Allofs, Horst Hrubesch oder Karl-Heinz Rummenigge. 20 Jahre später endete nach dem 0:3 gegen Portugal bei der EM 2000 seine DFB-Laufbahn.