Sie hat wieder zugeschlagen: Wochenlang hat die 11FREUNDE-Redaktion (Abteilung Society & Style) die neuen Trikots der Bundesligisten auf Faden, Garn und Optik getestet. Nun wurde das Urteil gefällt. Wer ist trendy? Wer ist langweilig? Und welches Trikot würden wir nicht mal unserem ärgsten Feind zum Geburtstag schenken? Die knallharten Urteile gibt es hier.
Sie hat wieder zugeschlagen: Wochenlang hat die 11FREUNDE-Redaktion (Abteilung Society & Style) die neuen Trikots der Bundesligisten auf Faden, Garn und Optik getestet. Nun wurde das Urteil gefällt. Wer ist trendy? Wer ist langweilig? Und welches Trikot würden wir nicht mal unserem ärgsten Feind zum Geburtstag schenken? Die knallharten Urteile gibt es hier.
Borussia Mönchengladbach (heim)
11FREUNDE-Redakteur Ron Ulrich meint: »Modeexperten empfehlen einen weiten Schnitt bei Gestreiftem. Die Gladbacher pfeifen aber drauf und stehen zu ihren Problemzonen. Wie gerne würde man Thomas Kastenmaier in dem Jersey sehen! Oder handelt es sich um Hilfslinien für Notizen von Lucien Favre? Dieses Trikot kauft nur, wer seinen College-Block verlegt hat.«
FSV Mainz 05 (auswärts)
11FREUNDE-Redakteur Jens Kirschneck meint: »Da hat man aber den Bock zum Gärtner gemacht. Dreimal musste der Redakteur mit Rot-Grün-Schwäche hinsehen, bis er erkannt hat, dass das grüne Auswärtsjersey der 05er andersfarbig abgesetzt ist. In diesem Zusammenhang eine Frage an Leute, die sich damit auskennen: Soll das wirklich Rot sein? Himbeere? Eher schräg als scheußlich, in jedem Fall aber ziemlich seltsam.«
FC Augsburg
11FREUNDE-Redakteur Benjamin Kuhlhoff meint: »Wer zur Hölle hat dem FCA geraten, die neuen Trikots auf die Bodys dreier Nackedeis zu painten? Er gehört abgemahnt. Aber lassen wir die ganz große Sexismus-Keule mal im Sack und konzentrieren uns auf die stoffliche Wahrheit. Die Trikots sind schlicht, schön und kommen ohne großes Brimborium aus. Genau wie die Augsburger. Deswegen: Daumen hoch für die Jerseys, #aufschrei für alles Drumherum!«
FC Bayern München (heim)
11FREUNDE-Redakteur Ron Ulrich meint: »Mittendrin prangt das T – bekannt als menschgewordene Tribünendeko in der Bayern-Arena. Telekom-Aktionäre werden sich nachts auf der Parkbank damit zudecken können. Ansonsten erfüllt das Leibchen seinen Zweck nicht: das Design ist zurückhaltend, geradezu schlicht. Da hätte zu den Hyper-Über-Bayern eher ein türkis-pink-kanllrotes Batik-Shirt gepasst. Thema verfehlt.«
Hertha BSC (auswärts)
11FREUNDE-Redakteur Jens Kirschneck meint: »Wie ein Warnschild prangt das rote Sponsorenlogo auf der Brust: Bitte schauen Sie nicht hin, es gibt nichts zu sehen! Dabei stimmt das gar nicht, die dezenten Längsstreifen verleihen dem blau-weißen Ensemble ansonsten einen klassisch-schönen Look. Zumindest im Wettbewerb der hübschesten Hemden gerät Hertha diesmal nicht in Abstiegsgefahr.«
Hamburger SV (heim)
11FREUNDE-Redakteur Tim Jürgens meint: »Da fehlt nur noch das Täschchen fürs Einstecktuch. Wer Jürgen Klopp wegen seines Drei-Tage-Barts nicht einstellt und wessen größte sportliche Leistung in der Gegenwart darin besteht, ein »Urgestein« zu sein, braucht offenbar zumindest optische Makellosigkeit. Künstler werden mir widersprechen, doch mir ist das Weiß zu weiß, das maritime Zitat zu wenig subtil und die Linienführung eindeutig zu militärisch. Es fehlt also nicht nur auf dem Platz, das entscheidende spielerische Element. Wenigstens gibt die Raute dem Ganzen noch einen Hauch von Anmut.«
Eintracht Frankfurt (auswärts)
11FREUNDE-Redakteur Ron Ulrich meint: »Berauschende Auftritte lieferte die Eintracht in der vergangenen Saison – mit einem Trikotsponsor, der den Regenwald rettet und Gehirnzellen vernichtet. Jetzt also eine Automarke, die den Satz eingestickt hat: ›Ohne Herz wären wir nur Maschinen‹. Urteil: Die Eintracht ist ganz oben. Wir fordern weitere Sprüche auf dem Trikot wie ›Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken‹.«
11FREUNDE-Redakteur Benjamin Kuhlhoff meint: »Im Grunde der gute Rotwein unter den Bundesliga-Trikots. Sehr weich. Sehr klassisch. Sehr rot. Nürnberg scheut seit jeher sportliche Ausreißer nach oben und unten. Dieses Motto wurde auch nun auf das Heimtrikot übertragen. Wir ziehen den Hut und plädieren für weniger Mut zur Hässlichkeit.«
Borussia Mönchengladbach (auswärts)
11FREUNDE-Redakteur Tim Jürgens meint: »Leute, Leute. So sieht das also aus, wenn aus einem rassigen Fohlen ein Zebra wird, das bei »Malen nach Zahlen« mit dem Pinsel abrutscht. Während Lucien Favre die Rolle des bescheidenen Eidgenossen wie einen Maßanzug trägt, verliert sich die Designabteilung der Borussia in Spielereien aus Liberaces Las-Vegas-Ära. Aber es soll auch Menschen geben, die mintgrüne 911er fahren. Von mir aus.«
Bayer Leverkusen
11FREUNDE-Mitarbeiter Tobias Ahrens meint: »So muss das ausgesehen haben, als die Mütter nach dem Krieg nicht genügend Geld für ein Trikot hatten und auf ein x‑beliebiges Hemd ihres Sohnes ein x‑beliebiges Wappen genäht haben. Fertig war das Trikot! Mal ehrlich, Bayer Leverkusen: Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Aufwärm- und Auswärtstrikot sollten die beiden Anfangsbuchstaben sein. Aber vielleicht bringt der neue Sponsor (Hähnchenmast, Rockband, Kondomhersteller usw.) ja noch ein wenig Farbe ins Spiel.«
VfL Wolfsburg (heim)
11FREUNDE-Redakteur Jens Kirschneck meint: »Wenn man sich an manches ästhetische Verbrechen der Vergangenheit erinnert, schlagen sich die Wolfsburger diesmal ordentlich – wenn man vom schwarzen Achselbereich absieht, der aussieht wie übergroße Schweißflecken aus Öl. Muss man vielleicht im Automobilkontext sehen. Alles in allem ein Trikot wie die kommende Saison des VfL: jenseits von Gut und Böse.«
Borussia Dortmund (heim)
11FREUNDE-Redakteur Tim Jürgens meint: »Im Erfolg regiert das Understatement. Seit die Sterne auf dem Jersey wieder heller strahlen, braucht das Trikot der Borussen keine übertriebenen Kinkerlitzchen mehr, glaubt die Designabteilung. Sagen wirs mit Didi Hallervorden: »Das ist nur ihre Meinung«. Das Ergebnis: Schlichter Charme im matten Schwarz-Gelb. Der sportlichen Situation angemessen, allerdings fehlt das entscheidende Quentchen Glamour.«
Mainz 05 (heim)
11FREUNDE-Mitarbeiter Tobias Ahrens meint: »Soeben grätscht Elkin Soto noch die Seitenlinie weg, da hat er die Kreide schon auf dem Trikot. War der Seitenstreifen vor einigen Jahren vom Hersteller Puma noch liebevoll gestaltet worden, sieht es bei Mainz 05 einfach nur ideenlos aus. Selbst der Sponsoraufdruck wirkt wie draufgeklatscht. Nunja, die Mainzer Fans dürfte es nicht weiter schockieren. Um es mit Modepapst Guido Maria Kretschmer zu sagen: ›Is‘ nicht meins.‹«
Werder Bremen (heim)
11FREUNDE-Redakteur Alex Raack meint: »Grün und weiß, wie lieb ich Dich! Hat der SVW etwa die Farbe Orange endgültig im Sondermüll entsorgt und irgendwo bei Lüchow-Dannenberg verbuddelt? Hoffentlich. Bloß: Was soll dieses furchtbare Hintergrundmuster? Erinnert mich ein wenig an die 3D-Bilder von früher. Vielleicht erscheint ja das Konterfei von Thomas Schaaf, wenn man lange genug starrt. Ich versuche es mal…«
Eintracht Frankfurt (heim)
11FREUNDE-Redakteur Dirk Gieselmann meint: »Schwarzrote Streifen, Alfa Romeo auf der Brust – dieses Trikot ist milanohaft schön. Holt Armin Veh jetzt Franco Baresi und Ruud Gullit zur Eintracht? Ich würde mich freuen.«
Schalke 04 (auswärts)
11FREUNDE-Mitarbeiter Manuel Barbosa meint: »Klassisch und elegant – das Trikot sieht aus wie weißes Ballett und schließt den Kreis(el) zwischen Stan Libuda und Benedikt Höwedes. Einziger Minuspunkt: Aus dem Logo des Sponsors springt uns ständig die grinsende Fratze eines gewissen Wladimir P. entgegen.«
Hannover 96 (heim)
11FREUNDE Mitarbeiter Tobias Ahrens: »Man kennt das ja. Minutenlang steht man vor dem Kaufhausspiegel, betrachtet sich, guckt kritisch und lacht vorsichtig, legt das T‑Shirt zurück, um es zwei Minuten später noch einmal anzuprobieren und schlussendlich doch nichts zu kaufen. So geht es mir beim 96-Trikot. Die weinrot-blutorange Mischung ist individuell und knallig zugleich. Vorteil: Die orange Hose muss der Fan im Gegensatz zum Profi nicht zwingend anziehen. Gekauft!«
Werder Bremen (auswärts)
11FREUNDE-Mitarbeiter Manuel Barbosa meint: »Ist das Wappen wirklich neongrün? Was kommt als nächstes? Ein gelber Brustring? Orangefarbene Blümchen am Bauch? Unsere Vermutung: Das Trikot wurde extra so hässlich gemacht, um vom umstrittenen Sponsor abzulenken. Wenn ja: genial. Wenn nicht: Oh, Gott!«
Hannover 96 (heim)
11FREUNDE Mitarbeiter Tobias Ahrens: »Man kennt das ja. Minutenlang steht man vor dem Kaufhausspiegel, betrachtet sich, guckt kritisch und lacht vorsichtig, legt das T‑Shirt zurück, um es zwei Minuten später noch einmal anzuprobieren und schlussendlich doch nichts zu kaufen. So geht es mir beim 96-Trikot. Die weinrot-blutorange Mischung ist individuell und knallig zugleich. Vorteil: Die orange Hose muss der Fan im Gegensatz zum Profi nicht zwingend anziehen. Gekauft!«
Eintracht Braunschweig
11FREUNDE-Redakteur Alex Raack meint: »Wo ist der Jägermeister, wenn man ihn mal braucht? Wobei das Heimtrikot zumindest in Ansätzen nach Oldschool riecht. Jetzt noch die Paul-Breitner-Perücke für jeden und ich kaufe mir das Teil. Den Hirsch kann man ja zur Not noch selber drauf trinken, äh, kleben.«
VfB Stuttgart (auswärts)
11FREUNDE-Mitarbeiter Manuel Barbosa meint: »Auf schwarzer Grundfarbe kommt der rote Brustring endlich mal weniger müllermilchig daher. Die Farbkombination lässt vermuten: Der Teufel würde sich dieses Trikot sicher holen. Nicht so gut sind die roten Streifen, die vom Brustring nach unten führen – diese Kombination erinnert stark an ein Ortsschild in der schwäbischen Provinz.«
TSG Hoffenheim
11FREUNDE-Redakteur Alex Raack meint: »Schlicht und schön. Irgendwie. Ohne das Vereinslogo und den Sponsor würde ich das Teil bestimmt mal beim nächsten Käfigkick überstreifen. Und mich dann bei folgenden Streitereien erst in der Relegation retten. Ganz stilecht.«
SC Freiburg
11FREUNDE-Redakteur Benjamin Kuhlhoff meint: »Mal ehrlich, wie viele Pappen LSD, wie viele Eimer Holzleim und wie viele mexikanische Leckfrösche muss man angenascht haben, um diese Trikots zu entwerfen? Und wie webt man dann im Vollrausch noch solch sanfte Farbübergänge in den Stoff? Fragen, die erkennen lassen: In Freiburg tickt in dieser Saison auch beim Thema Trikots alles anders, als anderswo. Diese Dinger sind so erschreckend hässlich, dass ich mir sofort einen ganzen Trikotsatz geordert habe. In der stillen Hoffnung, dass irgendwo die Nummer des örtlichen Rauschstoffhändlers beiliegt.«
Hertha BSC (heim)
11FREUNDE-Redakteur Dirk Gieselmann meint: »Der Hulk unter den Trikots. Es steht vor Kraft im Spind. Hat Muskeln, die es sich sogar zerren kann. Vielleicht ist es torgefährlicher als mancher Herthaner. Wenn es jetzt auch noch schön wäre!«
Schalke 04 (Ausweichtrikot)
11FREUNDE-Redakteur Benjamin Kuhlhoff meint: »Was ist grün und stinkt nach Bergbau? Schalke 04! Mit diesem Trikot huldigt S04 angeblich den Farben der Stadt Gelsenkirchen. So oder so, bleibt dieses Experiment auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Der Vorteil: Die brombeerigen Farb-Exkurse der vergangenen Jahre sind nun endgültig Geschichte. Und außerdem: Grün ist Hoffnung! Der Titel kann also kommen.«
FC Bayern München (auswärts)
11FREUNDE-Redakteur Dirk Gieselmann meint: »Modell ›Papa fährt mit mir zum See‹. Sagt, wir würden segeln. Dann aber doch nur: Tretboot. Gekentert im Schilfgürtel. Ist das wirklich ein Trikot – oder das Rentner-Polohemd des Jupp-Heynckes?«
Borussia Mönchengladbach (Ausweichtrikot)
11FREUNDE-Redakteur Benjamin Kuhlhoff meint: »Sensation: Der VfL Wolsburg hat seine alte Trikotkollektion an Borussia Mönchengladbach verramscht! Oder auch: Miami Vice am Niederrhein. Selten zuvor hat sich ein Klub getraut, seinen Spielern eine derart grelle Farbkombination auf den Leib zu schneidern. Hilft bestimmt, wenn man sich nachts auf der Autobahnraststätte verlaufen hat. Oder wenn ein Schwarm Moskitos im Anflug ist. Oder wenn mal eine Ampel ausfällt. Fassen wir zusammen: Funktional ist das Leibchen. Ansonsten eher etwas für den Giftschrank.«