Vergesst David Beckham: Rurik Gislason ist das neue Sex-Symbol des Weltfußballs. Seit er gegen Argentinien eingewechselt wurde, droht der Instagram-Account des Isländers zu platzen.
Rurik Gislason hat es derzeit, nun ja, nicht ganz leicht im isländischen WM-Team. Das liegt nicht etwa daran, dass der Winter-Neuzugang vom Zweitligisten SV Sandhausen im Training mitunter etwas hölzern agiert. Nein, der blonde Wikinger mit den strahlend-blauen Augen ist seit seinem Kurzeinsatz beim 1:1 gegen Argentinien das neue Sexsymbol des Fußballs – und das Gespött der eigenen Mannschaft.
Wann immer Gislason sich durch das Teamquartier der Nordländer unweit von Krasnodar bewegt, muss er damit rechnen, dass ihm einer hinterher pfeift. Und abends, nach dem Essen, findet sich stets irgendein Spaßvogel, der ihm den neuesten Follower-Stand seines Instagram-Accounts mitteilt – Tendenz: weiter stark ansteigend.
„Wie ist das nur möglich, dass man so schön ist?“
Dabei hatte Rurik Gislason gegen Messi & Co. nur 27 Minuten gespielt und war dabei ziemlich unauffällig geblieben – rein fußballerisch zumindest. Optisch jedoch hatte der 1,84-Meter-Mann bereits überzeugt, als er noch an der Seitenlinie stand und auf seine Einwechslung wartete. Bei überschaubaren 30.000 Instagram-Followern hatte der 30-Jährige vor dem Spiel gestanden. Zwei Tage nach dem Argentinien Match waren es bereits weit über 330.000. Besonders viele Herzchen bekam ein Foto, das Rurik Gislason in voller Spielmontur und mit nachdenklichem Blick in der Umkleide zeigt. Der tiefsinnige Untertitel dazu lautet: „Sehr, sehr aufregende Zeiten vor uns.“
Die allermeisten Clicks und Likes und Kommentare auf Gislasons Profil kommen übrigens aus Südamerika. Allen voran: Brasilien, wo eine der berühmtesten Schauspielerinnen des Landes, Gabriela Lopes, bei Gislasons Einwechslung via Social Media schwärmte: „Wie ist das nur möglich, dass man so schön ist?“ Tja, wie ist das nur möglich? Die argentinische Leinwand-Heldin Gimena Accardi, die ebenfalls online von Gislasons optischen Vorzügen schwärmte, hatte kurz darauf Bemerkenswertes zu berichten: Innerhalb von nur 30 Minuten waren 40.000 aus ihrer Internet-Gefolgschaft zu überzeugten Instagram-FollowerInnen des schönen Rurik geworden.
Da werden Erinnerungen wach an den alten Schweden Martin Dahlin, dem bei der Weltmeisterschaft 1994 in Amerika die Frauenherzen zuflogen, weil er dem US-Football-Star O.J. Simpson so verdächtig ähnlich sah. Der echte Simpson war übrigens während der Eröffnungsfeier wegen Mordverdachts festgenommen worden.
2004, während der Europameisterschaft in Portugal, löste Dahlins Landsmann Freddie Ljungberg regelmäßig Kreisch-Alarm aus. Der Arsenal-Star verdingte sich nebenbei auch als Unterhosen-Model für Calvin Klein. Und dann war da noch ein gewisser Carsten Jancker, der während der Weltmeisterschaft 2002 dank seiner imposanten Statur und des kahlen Schädels in Japan wie ein Halbgott verehrt wurde. So unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Werbestar – ohne es zu wissen
Nun also trägt Rurik Gislason, der erst im Januar vom 1. FC Nürnberg nach Sandhausen gewechselt war, die Bürde des kickenden Sexsymbols. Ausgerechnet jener ruhige Bursche, der im beschaulichen Sandhausen bislang ein Dasein knapp unterhalb des Wahrnehmungs-Radars geführt hatte. Nach dem isländischen Coup gegen Argentinien wurde der Mann aus Reykjavik urplötzlich zum internationalen Werbestar – auch wenn er selbst vermutlich nichts davon wusste.
Ein argentinischer Online-Reiseanbieter namens „Turismo City“ hatte ein Foto, das den schönen Wikinger beim Baden zeigt, gepostet und darunter aufregende Reisen nach Island feilgeboten. Manchmal verselbständigen sich die Dinge eben während so einer Weltmeisterschaft.
#sexyrurik
Und was sagt Rurik Gislason selbst zu all dem Zinnober? Vorläufig einmal gar nichts. Ihm scheint die ganze Sache eher schrecklich peinlich zu sein. Im kleinen Kreis der Mannschaft aber soll Gislason einen faustdicken Streich gegen seinen Teamkollegen Kari Arnasson angekündigt haben. Der Defensivmann von Vikingur Reykjavik hatte den ganzen viralen Hype um Gislason nämlich gestartet. Arnasson hatte ein Foto des isländischen WM-Kaders vor der abflugbereiten Icelandair-Maschine nach Russland getwittert und mit dem Hashtag #sexyrurik versehen.
Am Freitag spielt Island übrigens sein zweites Gruppenmatch, Gegner ist die Mannschaft aus Nigeria. Man darf abwarten, ob der blonde Beau im afrikanischen Raum die gleiche Wirkung erzielt wie in Südamerika. Übrigens: Während dieser Artikel verfasst wurde, wuchs die Zahl von Gislasons Instagram-FollowerInnen um sage und schreibe 2.400. Wo soll soll das alles noch hinführen?