Prag, gegen Nach­mittag. Für das ZDF soll Horst Hru­besch Schla­ger­star Karel Gott treffen. Hru­besch steht unter einer Tanne vor einem Ein­gangstor und nes­telt nervös an einer Plas­tik­tüte. Hun­de­ge­bell im Hin­ter­grund. Hru­besch geht auf die Tür zu. Das Wasch­eti­kett seiner Trai­nings­jacke lugt in seinem Nacken hervor. Karel Gott öffnet schwung­voll die Tür.

Gott: Herr Hru­besch, guten Tag, grüß Gott. Kommen Sie weiter.“

Hru­besch (nervös): Hallo.“

G.: Ist eine Ehre für mich…“

H.: Für mich auch.“

G.: „…dass sie Zeit gefunden haben, ihre kost­bare Zeit, für mich. Wie soll ich mir das erklären?“

H. (irri­tiert): Genau weiß ich’s auch nicht, aber erstmal vielen Dank für die Ein­la­dung. Und die habe ich auch gerne ange­nommen.“

Die beiden gehen in Gotts Wohn­zimmer. Hru­besch über­reicht ein von seiner Mann­schaft unter­schrie­benes Trikot.

G. (nach­denk­lich): Großes Spiel am Dienstag?“

H. (bestä­ti­gend): Großes Spiel am Dienstag! Joa, wird ne inter­es­sante Partie. Das Sta­dion ist aus­ver­kauft und es geht ja für alle Mann­schaften noch darum, ins Halb­fi­nale zu kommen. Sind auch alles gute Mann­schaften, muss man ein­fach sagen. Span­nendes Tur­nier, macht ein­fach Spaß. Und dann…(wirft einen Blick aus dem Fenster)…na Sie haben ja nen tollen Aus­blick hier.“

G.: Ist eine ziem­lich kit­schige Tapete hier. (Die beiden gehen an der kit­schigen Tapete vorbei auf den Balkon) Es ist wichtig für mich, wenn ich mor­gens hier früh­stücke und sehe die Stadt, das ist eine Inspi­ra­tion.“

H. (nickt zustim­mend): Man kommt anders in den Tag, ne?“

G. (weise): Die Stadt hat schon einen Geist. Sie erzählt was.“

Die beiden lassen den Blick über Prag streifen, setzen sich schließ­lich an Gotts Früh­stücks­tisch.

H. (kum­pelnd): Und sonst geht’s Ihnen gut? Gesund und munter?

G. (rüstig): Jaja.

H.: Die alten Lieder sind ja nicht ver­gessen. Biene Maja“ ist der abso­lute Renner. Oder Babicka“ und so weiter. Ich komme ja aus der Gene­ra­tion.

G. (erfreut): Jaja, Sie kommen aus der Gene­ra­tion. Sie sind der Coach der jugend­li­chen Spieler und ich kann sagen, gerade die Biene Maja ging über drei Gene­ra­tionen. Fast zu Kult geworden.

H.(auch erfreut): Toll, oder?

G. (stolz, aber auch nach­denk­lich): Drei Gene­ra­tionen.