Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Hollerbach zeichnet gewissenhaft das Bild des Außenseiters

Aber stimmt das? Nach Hol­ler­bachs Dafür­halten ist ein sol­ches Urteil zu ein­di­men­sional. Ich glaube, dass wir fuß­bal­le­risch eine sehr starke Mann­schaft sind“, sagt er trotzig. Er mag es nicht, wenn sein Team auf die Defen­sive und den Kampf beschränkt wird.

Tat­säch­lich ist Würz­burg längst im Begriff, sich von seinem Ruf zu eman­zi­pieren. Die Kickers können durchaus einen gepflegten Ball spielen und wissen sehr wohl, dass auch jen­seits der Mit­tel­linie Gras wächst, auf dem gekickt werden darf.

Der Erfolg beruht auf Regeln“

20 Punkte und Platz sechs – das kommt nicht von unge­fähr. Hol­ler­bach schult seine Spieler für meh­rere Sys­teme. Der tak­ti­sche Facet­ten­reichtum macht das Team unbe­re­chenbar. 4−1−4−1, 4−2−3−1, 4−3−2−1, 3−4−1−2 — die Kickers sind schon in den ver­schie­densten For­ma­tionen auf­ge­treten. Hol­ler­bach ist kein bloßer Fit­ness­fe­ti­schist, son­dern ein gewiefter Tüftler. 

Und doch ist Hol­ler­bach ein strenger Hüter der Basis­tu­genden. Als Würz­burg im Oktober gegen Karls­ruhe verlor, zürnte er: Wir haben die Regeln nicht ein­ge­halten.“ Diese besagen: Erst arbeiten, dann kicken. Beim 0:2 aber stellte seine Mann­schaft den Fuß­ball dem Kampf voran.

Andere Trainer hätten den Begriff Regeln wohl nicht gewählt, dass Hol­ler­bach ihn wählte, war kein Zufall. Arbeit und Dis­zi­plin sind Ele­mente, die für Würz­burg längst iden­ti­täts­stif­tend geworden sind. Auf diesen fußt der Erfolg.

Der Klas­sen­er­halt wäre eine grö­ßere Sen­sa­tion als die Auf­stiege“

Sein Tag­werk vor den Medien ver­richtet Hol­ler­bach rhe­to­risch höchst geschickt. Gewis­sen­haft zeichnet er das Bild des krassen Außen­sei­ters. Mit Sätzen wie: Wenn wir es schaffen, in der Liga zu bleiben, wäre das eine grö­ßere Sen­sa­tion als die Auf­stiege der beiden Vor­jahre.“ Oder: Wir dürfen nicht ver­gessen, dass wir aus der Regio­nal­liga kommen.“