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Seite 2: Der Wahnsinnige ist da

Um den unguten Ein­druck abzu­runden for­derte Gross in aller Öffent­lich­keit gleich mal neue Spieler. Das sah seine Mann­schaft auch so. Es fehlen Qua­lität, Energie, Spiel­freude“, stellte Ales­sandro Schöpf einen Total­schaden fest. Mark Uth sagte: Wir brau­chen jetzt Spieler, die uns sofort wei­ter­helfen.“ Die soll der zutiefst bemit­lei­dens­werte Jochen Schneider her­an­schaffen. Ein sym­pa­thi­scher Mann, aber auch ein Manager von enorm trau­riger Gestalt. Zumin­dest emo­tional gelungen ist Schneider etwas mit der Aus­leihe von Sead Kolasinac. Mike Büs­kens, zuletzt Co-Trainer unter Inte­rims­coach Huub Ste­vens, schrieb bei Insta­gram völlig aus dem Häus­chen: End­lich sehe ich den per­so­ni­fi­zierten Wahn­sinn wieder im rich­tigen Trikot. In den letzten Wochen waren alle davon beseelt, Seo zurück an die Emscher zu holen.“

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Jochen Schneider, Manager von der trau­rigsten Gestalt

Kolasinac, in der Schalker Jugend aus­ge­bildet, ist Fan des Klubs. Er machte eine Mot­to­fahrt der Ultras Gel­sen­kir­chen mit und sah 2017 das Spiel in Ingol­stadt, bei dem er gesperrt war, aus dem Gäs­te­block. So ein Spieler würde überall geliebt. Nur soll der wilde Links­ver­tei­diger fast schon im Allein­gang die Schalker Ver­zagt­heit ver­treiben. Das ist ver­mut­lich etwas viel ver­langt von einem Spieler, der in dieser Saison beim kri­selnden FC Arsenal gerade mal 727 Minuten ein­ge­setzt wurde und das nur in nach­ran­gigen Wett­be­werben. In der Pre­mier League machte er exakt ein Spiel. Die Abwehr ist zudem zwar einer der Brenn­punkte bei Schalke, aber eigent­lich fehlt vor allem ein Rechts- und kein Links­ver­tei­diger. Und noch mehr fehlt es an Qua­lität im Angriff. Bei vielen Werten für ein erfolg­rei­ches Offen­siv­spiel steht Schalke auf einem Abstiegs­platz, ob bei den Pässen ins letzte Drittel oder der Zahl der Schüsse aufs Tor – von denen ins Tor (sieben) ganz zu schweigen.

Kein Tön­nies, eher kein Geld

Am Don­nerstag wurde klar, dass der Klub bei mög­li­chen Ver­stär­kungen nicht auf Geld von Cle­mens Tön­nies zurück­greifen wird, um mög­liche Neu­ein­käufe wie auch immer zu finan­zieren. Für den inneren Frieden des zer­ris­senen Klubs ist das sicher­lich richtig, auf dem Trans­fer­markt wird es nun aber noch schwie­riger. Ablö­se­freie Spieler oder Leih­profis der Kate­gorie Sofort­helfer“ zu finden, wäre ein Wunder. Dass sich der aus­leih­wil­lige Mit­chell Weiser von Bayer Lever­kusen gleich mal ver­letzte, passt ins Bild. Ob der form­schwache Ozan Kabak mitten in einer Pan­demie-Saison die bis­lang gefor­derten 25 Mil­lionen Euro Ablöse bringt, ist mehr als frag­lich. Der AC Mai­land ist zwar schon länger inter­es­siert, will aber nicht mehr als 15 Mil­lionen bezahlen. Immerhin ist erst einmal Rabbi Matondo von der Pay­roll, der einst für neun Mil­lionen Euro ver­pflichtet Spieler wurde zum eng­li­schen Zweit­li­gisten Stoke City ver­liehen.

Die Aus­sichten von Schalke jeden­falls sind so düster, dass es für die Fans des Klubs viel­leicht wirk­lich das beste ist, Holger Brin­schwitz auf seinen Gedan­ken­wegen zu folgen. Ein wenig Hoff­nung macht, dass nach fast einem Drittel aller Abstiege nach ein oder zwei Jahren direkt der Wie­der­auf­stieg folgte“, macht er sich Mut. Denn selbst wenn es gerade nicht so aus­sieht: Auch für Schalke werden wieder bes­sere Tage kommen. Wann auch immer.