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3. Liga

Seite 2: Ruhig bleiben in Essen

Rot-Weiss Essen: Jetzt ganz ruhig bleiben

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Der Run­ning Gag geht so: Rot-Weiss Essen gibt das Ziel Dritt­liga-Auf­stieg aus, bas­telt sich einen teuren Kader zusammen – und ver­spielt die Sache letzt­lich doch. Gerne auch auf kuriose Weise. In diesem Jahr schien es ein Böl­ler­wurf samt Abbruch der Partie gegen Preußen Münster zu sein, der den Auf­stieg kostet. Über­ra­schen­der­weise klappte es am Ende doch. Der RWE ist wieder da – nach 14 Jahren Regio­nal­liga-Tris­tesse. Dass der Verein in den Pro­fi­fuß­ball gehört, ist ohnehin unüber­sehbar: ehe­ma­liger deut­scher Meister, Fan­base wie ein Bun­des­li­gist, finanz­starke Geld­geber um Mode­un­ter­nehmer Sascha Pel­jhan im Hin­ter­grund.

Nur: Die damit ein­her­ge­henden Ansprüche flogen den Jungs von der Hafen­straße eben Jahr für Jahr um die Ohren. Beweis für das unru­hige Ter­rain in Essen: der Trai­ner­ver­schleiß der jün­geren Ver­gan­gen­heit. Erst kürz­lich, zwei Spiel­tage vor Ende der abge­lau­fenen Saison, musste Chris­tian Neid­hardt dran glauben – auf Tabel­len­platz zwei mit allen Chancen auf den Auf­stieg. Neid­hardt ist inzwi­schen bei Liga­kon­kur­rent Mann­heim unter­ge­kommen, in Essen ver­sucht sich der aus Han­nover gekom­mene Chris­toph Dabrowski. Noch kann er in Ruhe arbeiten, noch surft RWE lässig auf der Eupho­rie­welle. 3.000 Fans beim Trai­nings­start stellten sogar den großen Ruhr­pott­nach­barn Borussia Dort­mund in den Schatten.

Ob es so har­mo­nisch bleibt, wird schon der Sai­son­start zeigen. Klar ist näm­lich, dass der Kader der Essener nicht dem eines durch­schnitt­li­chen Auf­stei­gers ent­spricht. RWE konnte es sich bisher leisten, den Anbie­de­rungs­ver­su­chen höher­klas­siger Ver­eine zu wider­stehen und die kom­plette Truppe bei­sam­men­zu­halten. Hinzu kamen Ver­tei­diger Björn Rother und Flü­gel­spieler Law­rence Ennali von den Zweit­li­gisten aus Ros­tock und Han­nover sowie Angreifer Ron Ber­linski vom SC Verl. Poten­zial ist also ohne Ende vor­handen. Ein Platz im Tabel­len­mit­tel­feld scheint nicht unrea­lis­tisch. Doch sehnt sich die geschun­dene RWE-Seele nach mehr. Gefühlte Größe und Rea­lität sollen end­lich wieder zusam­men­passen. Also, 2. Bun­des­liga, min­des­tens. Dabei beson­ders wichtig: ruhig bleiben.

SV Elvers­berg: Kaff mit Ambi­tionen

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Orts­marke: Spiesen-Elvers­berg. Klingt nach einem kleinen Kaff. Ist es auch. Nur rund 12.000 Ein­wohner bevöl­kern die Gemeinde im süd­öst­li­chen Saar­land. Aller­dings lassen sich die über­schau­baren demo­gra­phi­schen Daten des Ortes nicht ohne wei­teres auf seinen Fuß­ball­verein über­tragen. Unter den vier Auf­stei­gern ist die SV Elvers­berg näm­lich ein Schwer­ge­wicht – zumin­dest in infra­struk­tu­reller und finan­zi­eller Hin­sicht. Der Auf­stieg aus der kno­chen­harten Regio­nal­liga Süd­west? Alles andere als eine Über­ra­schung. So kratzte der SVE in den ver­gan­genen Jahren immer wieder an der Tür zum Pro­fi­ge­schäft, schei­terte mehr­fach erst in den Auf­stiegs­spielen. Für ein Jahr, in der Saison 2013/14, durfte Elvers­berg bereits Dritt­li­g­aluft atmen.

Dieses Mal soll es nicht bei einem kurzen Abste­cher nach oben bleiben. Die Vor­zei­chen dafür stehen gut: Trainer Horst Steffen (früher Chem­nitz, Münster und Stutt­garter Kickers) ist seit knapp vier Jahren im Amt und weiß genau, was seine Mann­schaft draufhat. Und das ist so einiges, wie der Blick auf den Kader zeigt. Die Pro­fi­erfah­rung trieft der Truppe gera­dezu aus den Poren. Allein in der 3. Liga bringen es die Spieler zusam­men­ge­nommen auf eine vier­stel­lige Zahl an Pflicht­spielen. Namen wie Kevin Conrad, Carlo Sickinger oder Luca Schnell­ba­cher sind der Kon­kur­renz bes­tens bekannt – sicher nicht unter der Kate­gorie Rohr­kre­pierer.

Die SVE kann sich in finan­zi­eller Hin­sicht auf seinen Haupt­sponsor Ursa­pharm ver­lassen. Geschäfts­führer Frank Holzer war früher Prä­si­dent des Ver­eins, ehe er in den Auf­sichtsrat wech­selte. Sohn Dominik über­nahm das Prä­si­dium. Wenig über­ra­schend, dass auch das Sta­dion an der Kai­ser­linde den Namen des Phar­ma­un­ter­neh­mens trägt. Für nam­hafte Neu­zu­gänge waren eben­falls noch ein paar Euro übrig. Innen­ver­tei­diger Marcel Cor­reia etwa kam von Zweit­li­gist Pader­born. Emp­feh­lung: 19 Bun­des­liga- und 188 Zweit­li­ga­spiele. Auch Bre­mens Thore Jacobsen hat bereits Rang und Namen. Wenn schon nicht in Sachen Fan­szene, so bewegt sich die SVE bei der Kader­qua­lität doch in den Sphären von Rot-Weiss Essen.