Deutschland verliert gegen Spanien mit 6:0, die höchste Niederlage in der Ära Joachim Löw. Doch nicht nur das: So hoch verlor das DFB-Team zuletzt vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Klatschen in der Übersicht.
Die Österreicher traten bei den Olympischen Spielen 1912 das erste Mal bei einem internationalen Turnier an und erreichten gleich das Viertelfinale, wo sie gegen die Niederlande ausschieden. Zuvor vermöbelten sie den Nachbarn aus Deutschland im Achtelfinale mit 5:1. Dabei sein ist alles.
Deutschland gegen Ungarn: Da war doch was? Richtig, das folgt noch in der Liste. Die erste Abreibung gegen die Ungarn gab es bereits 1939. Damals hieß der Trainer schon Sepp Herberger und im Sturm lief sein Nachfolger Helmut Schön auf. Die Taktik war dennoch die falsche. Am Ende hieß es 5:1 für Ungarn durch Tore von Mihály Kincses, Gyula Zsengellér (3x) und János Dudás. Für Deutschland traf Ernst Lehner (im Bild).
Es sollte die Revanche für das letzte Spiel im alten Wembley-Stadion werden. Das Hinspiel gewannen die Deutschen durch einen Freistoß von Dietmar Hamann mit 1:0. Doch im Rückspiel der WM-Qualifikation zeigten die Engländer ihre Klasse, obwohl Deutschland sogar durch Carsten Jancker zunächst in Führung ging. Ein Hattrick von Michael Owen und Tore von Steven Gerrard und Emile Heskey genügten als Anlass zum Singen für die mitgereisten Fans.
Alle Vorzeichen deuteten auf eine verkorkste Europameisterschaft 2004 hin. Dabei versuchte Rudi Völler alles, um das Team wachzurütteln, doch die EM-Nominierungen von Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski brachten nichts. Chronisten-Pflicht: Im Testspiel Ende April gegen Rumänien traf Philipp Lahm zum Endstand.
Die Länderspiel-Bilanz gegen Belgien zeigt zu Beginn drei Niederlagen in Folge. Die dritte war dabei der Tiefpunkt. Dreimal trafen jeweils Sylva Brébart und Jean Van Cant. Bleibt zu hoffen, dass die Tore im Broodstraat-Stadion, das 1923 abgerissen wurde, Netze hatten, sonst war Deutschlands Torwart Hans Schneider mehr neben als auf dem Feld unterwegs. Dem an gleicher Stelle erbauten Bosuilstadion (im Bild) fehlten sie jedenfalls.
1931 war für den DFB kein einfaches Jahr. Denn gleich zweimal verabredete sich der Verband mit dem benachbarten ÖFB zum Freundschaftsspiel. Die zweite Begegnung entschied Matthias Sindelar durch drei Tore für seine Mannschaft, das in dieser Zeit nur als „Wunderteam“ bezeichnet wurde.
Dieselbe Truppe wie im Finale schlug in der Vorrunde die DFB-Elf mit 8:3 bei der Weltmeisterschaft 1954. Wenn Joachim Löw dieselben Lehren aus seiner Niederlage wie Sepp Herberger ziehen kann, steht einer erfolgreichen EM 2021 nichts im Wege. Damals trafen übrigens Sándor Kocsis (4x; 2.v.r.), Ferenc Puskás (links), Nándor Hidegkuti (2x; 4.v.l.) und József Tóth (3.v.r.) für die Ungarn. Die Ehrentreffer für Deutschland erzielten Alfred Pfaff, Helmut Rahn und Richard Herrmann.
Mit sechs Toren unterschied verlor die deutsche Nationalmannschaft seit 89 Jahren nicht mehr. In der Ära Löw war die bislang höchste Niederlage ein 3:0 gegen die Niederlande im Oktober 2018, ebenfalls ein Nations-League-Spiel. Damals auf dem Platz: Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller. Keine Pointe.
Deutschland verlor zuletzt mit 6:0 am 24. Mai 1931 gegen das Wunderteam aus Österreich. Das ist so lange her, damals stand noch nicht einmal das Berliner Olympiastadion. Das Spiel fand im Grunewald-Stadion statt, das zuvor auf dem Gelände des Olympiastadions war.
Immer wieder war beim Spiel zwischen Spanien und Deutschland von einem „Klassiker“ die Rede. Wenn ein europäisches Duell zu einem Klassiker stilisiert werden sollte, dann doch das zwischen Deutschland und England. 36 Spiele bestritten die beiden Verbände gegeneinander. Das erste im April 1908. Das Endergebnis damals: 5:1 für England. Bereits das zweite Spiel sollte noch deutlicher ausfallen und dadurch wohl auf alle Zeit in die Geschichtsbücher eingehen. 9:0 gewannen die Briten am Ende.