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Ach, die Fran­zosen … Als Romand habe ich ein ganz beson­deres Ver­hältnis zu ihnen und ihrem Fuß­ball. Und auf die Natio­nal­mann­schaft habe ich mich bei dieser Euro­pa­meis­ter­schaft sehr gefreut. Dazu stehe ich auch heute noch, obwohl das Auf­takt­spiel gegen Eng­land für viele viel­leicht ein wenig ent­täu­schend war. Warum das so ist, war gegen Eng­land deut­lich zu sehen.

Tak­tisch gesehen spielen die Fran­zosen für mich ein 4−3−3, denn Alou Diarra inter­pre­tiert seine Rolle eher als Mit­tel­feld­spieler denn als Ver­tei­diger. Die große Stärke dieser Mann­schaft ist ihr Offen­siv­po­ten­zial. Karim Ben­zema ist ein fan­tas­ti­scher Stürmer. Franck Ribéry auf dem linken Flügel – eben­falls eine groß­ar­tige Beset­zung.

Auch Samir Nasri ist ein her­vor­ra­gender Fuß­ball­spieler, bei seinem Tor gegen Eng­land hat man gesehen, welche Qua­li­täten er im Spiel eins gegen eins hat. Aller­dings ist er in der Zen­trale sehr viel besser auf­ge­hoben als auf der linken Seite. Da muss er Abstriche machen und sich in das System von Lau­rent Blanc fügen.

Frank­reich ist unter Blanc nun seit 22 Spielen unge­schlagen. Aber auch er muss als Trainer mit den Spie­lern aus­kommen, die er zur Ver­fü­gung hat. Und da fehlt wahr­schein­lich noch eine Klei­nig­keit zum ganz großen Wurf. Fangen wir mit dem klei­neren Pro­blem an: Es kommt ein­fach zu wenig aus dem Mit­tel­feld. Yohan Cabaye hat das gegen Eng­land noch am besten gemacht. Aber von Diarra und vor allem von Flo­rent Malouda geht ein­fach nicht genug Schwung aus. Ohne ange­mes­sene Unter­stüt­zung sind Ribéry, Ben­zema und Nasri ganz allein auf ihre indi­vi­du­ellen Fähig­keiten ange­wiesen. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Gegen Eng­land hat man gesehen, dass auf den letzten 25 Metern vor dem Tor die Wucht, die Explo­si­vität fehlte. Und das hat Gründe, die noch weiter hinten liegen.

Und damit komme ich zum eigent­li­chen Pro­blem. Ich fürchte, mit dieser Abwehr werden die Fran­zosen noch ihre Schwie­rig­keiten bekommen. Rechts ist Mathieu Debuchy noch ganz ordent­lich, auch Phil­ippe Mexes hat sich innen sta­bi­li­siert. Aber neben ihm fällt Adil Rami schon stark ab. Und auf der linken Seite sind die tak­ti­schen Schwä­chen von Patrice Evra nicht zu über­sehen. Da reicht es nicht, dass die Fran­zosen mit Hugo Lloris einen her­aus­ra­genden Tor­wart haben. Viel­leicht schaffen sie es so bis ins Halb­fi­nale, aber im End­spiel sehe ich sie nicht. Aber wer weiß, viel­leicht belehren sie mich schon heute gegen die Ukraine eines Bes­seren.