Benevento Calcio hat nach 12 Spielen in der Serie A immer noch null Punkte auf dem Konto. Am Sonntag könnten sie einen 87 Jahre alten Rekord von Manchester United brechen – Schuld sind Hexen.
Nach der unglücklichen Niederlage gegen Juventus Turin, bei der Benevento sogar für längere Zeit 1:0 führte, stellte der Präsident gegenüber der „Gazzetta dello Sport“ die These auf, hier seien höhere Mächte im Spiel: „Die Schuld liegt bei den bösartigen Einflüssen, die immer mit dieser Stadt in Verbindung gebracht wurden … Hexen. Ja, es ist wahr. Ich bin abergläubisch.“
Stadt der Hexen
Diese Begründung klingt durchaus berechtigt, wenn man bedenkt, dass die Stadt ursprünglich „Maleventum“ hieß. Vom Lateinischen übersetzt bedeutet das: „Ort der schlechten Ereignisse“. Heute wohl eher: „Ort der schlechten Ergebnisse“. Als 300 vor Christus die Römer die Kleinstadt einnahmen, wurde sie in „Beneventum“ umgenannt. Aus schlecht wurde gut. Doch dem war nicht so. Bei dem Versuch heidnische Religionen zunichte zu machen, wurde ein heiliger Baum entwurzelt. Der Legende nach flogen die Hexen daraufhin immer in besonderen Nächten zu eben jenem Ort in Benevento, an dem der Baum einst stand.
Ausgerechnet die Stadt, in der der Aufsteiger zuhause ist, gilt als Treffpunkt für Hexen in Italien. Immerhin hat der Verein sogar eine schwarze Hexe im Wappen. Vielleicht läuft es deswegen nicht beim Aufsteiger. Möglicherweise wäre ein neues Wappen der erste Schritt in die richtige Richtung.
Als wäre das nicht schon genug, fehlt in dieser schweren Zeit auch noch der Kapitän des Teams. In der Urinprobe des 29 Jahre alten Abwehrspielers Fabio Lucioni wurden nach dem 0:1 gegen den FC Turin Spuren des verbotenen Steroids Clostebol gefunden. Nun droht ihm eine Strafe von bis zu vier Jahren, es sei denn er kann nachweisen, dass die Hexen dafür verantwortlich sind.