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Seite 2: Verlagerungen wie Kroos, Tacklings wie Dardai

Grujic steht im zen­tralen Mit­tel­feld für ein hoch­in­tel­li­gentes Zwei­kampf­ver­halten. Gäbe es einen Tack­ling-IQ-Test, müsste die Skala für ihn nach oben erwei­tert werden. Wegen seiner etwas stak­sigen Bewe­gungen würde man es nicht erwarten, aber Grujic kann eben­falls her­vor­ra­gend drib­beln. Scheinbar instinktiv dreht er sich immer in die rich­tige Rich­tung. Die anschlie­ßende Ball­ver­tei­lung, wenn er sich seiner Gegen­spieler ent­le­digt hat, die Sei­ten­ver­la­ge­rungen und Steck­pässe erin­nern an Toni Kroos. 

Als wäre das noch nicht genug, gibt es noch mehr, was Her­thas Chef­coach an Grujic schätzt. Der Serbe steht auch für Dardai-eske Qua­li­täten: Er ist prä­sent in der Mitte, kopf­ball­stark, sowohl defensiv wie offensiv. Er hat einen guten Schuss, ist zwei­kampf­stark und begeht im rich­tigen Moment tak­ti­sche Fouls“, befindet der Mann, für den der Begriff ehr­liche Arbeit“ erfunden wurde. Grujic strahle Ruhe aus, er sei immer anspielbar – und dass Arne Maier an seiner Seite anders spielt, weil er durch Marko Sicher­heit bekommt und mehr Akzente nach vorn setzen kann, hat man auch deut­lich gesehen.“ 

Großes Manko: Effi­zienz

Der 22-jäh­rige Leih­spieler, der für Liver­pool nur 14-mal zum Ein­satz kam, trägt die 20-jäh­rige Ber­liner Nach­wuchs­hoff­nung: Grujic, in jungen Jahren schon auf dem besten Weg zum kom­pletten Mit­tel­feld­spieler, ist zum Herz­stück von Her­thas Spiel geworden. Im bis­lang wech­sel­haftem Sai­son­ver­lauf der Ber­liner lässt sich ein Muster erkennen: Nach wie vor hat Dar­dais Mann­schaft noch nicht ver­loren, wenn Grujic auf dem Platz stand, 21 Punkte aus neun Spielen geholt. Wenn Grujic aller­dings fehlte, gab es umge­kehrt nur einen Sieg und ins­ge­samt sieben Punkte aus den zehn Spielen ohne ihn. 

Was Grujic bis­lang noch abgeht, ist die Effi­zienz. Der Abschluss des per­fekten Kon­ters gegen Schalke war erst seine zweite Tor­be­tei­li­gung, für einen Mit­spieler auf­ge­legt hat er bei Hertha noch gar nicht. Den­noch würden die Ber­liner womög­lich noch besser dastehen, hätte der Serbe nicht so ein emp­find­li­ches Sprung­ge­lenk, das ihn bereits zwei Mal diese Saison stoppte.

Immerhin kam er nach seinen ver­let­zungs­be­dingten Pausen jeweils stark zurück – wie eben gegen Schalke. Im Ver­eins­in­ter­view betont Grujic selbst, er sei noch nicht wieder ganz bei hun­dert Pro­zent“. Gut mög­lich also, dass Dardai bald einen neuen Super­lativ aus­pa­cken muss.