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Ach­tung, beim Bun­des­tags­ab­ge­ord­neten Frank Steffel tut sich was. Der Ken­nedy von der Spree, Motto: Ick bin ein Her­thaner, hat einen so der­maßen super geheimen Ret­tungs­plan für Hertha BSC geschrieben und an gleich sechs Mul­ti­pli­ka­toren geschickt, dass es ihn glatt auf die erste Seite der »BZ« geschossen hat. »21 Mil­lionen gegen den Abstieg«, für »hoch­ka­rä­tige Ver­stär­kungen« – hat Steffel seinen Tep­pich­laden an die Scheichs ver­kauft?



Ach was. Steffel bietet kein Geld an, son­dern »Rat und Tat«, der Ret­tungs­plan ist eine »Ideen­samm­lung«, die so geheim ist wie der Name des Ver­eins, um den es geht, denn im Kern geht es ihm um eine Kam­pagne, bei der es darauf ankomme, »eine weit­rei­chende Medi­en­un­ter­stüt­zung zu mobi­li­sieren«.

Und wofür? Dafür, dass die ohnehin gebeu­telten Mit­glieder je 100 Euro in neue bra­si­lia­ni­sche Schweizer mit pol­ni­schem Pass und beid­sei­tigem Knor­pel­schaden ste­cken, die Spon­soren für den­selben Zweck zehn Pro­zent mehr abdrü­cken und die Spieler zehn Pro­zent weniger ver­dienen, Hertha keine Miete mehr fürs Olym­pia­sta­dion zahlen muss, die Zuschauer ihren Becher­pfand an den Manager spenden, 1000 Ber­liner je 1000 Euro im Mit­tel­kreis ver­graben, 30 000 Ber­liner je eine Rück­runden-Dau­er­karte und ein T‑Shirt kaufen und eine Mil­lion Ber­liner für je fünf Euro eine SMS mit dem Stich­wort »Hertha statt Böller« ver­schi­cken – Moment mal: Böller? Ja, zum Jah­res­wechsel, steht im Klein­ge­druckten. Zum ver­gan­genen Jah­res­wechsel, um genau zu sein.

Oh je. Aus. Vorbei. Auch das. Der Brief stammt vom 17. Dezember. Es muss sich um einen Wunsch­zettel han­deln, der dem Weih­nachts­mann in Rei­ni­cken­dorf vom Schlitten gerutscht ist. Darin steht auch, bis wann die Mil­lionen zum Kauf neuer Spieler im Kampf gegen den Abstieg ver­wen­dungs­reif zusammen sein sollen: im Juni 2010. Nach der Saison. »Der Brief, der Hertha retten soll« – wäre er doch bloß im Schnee ver­schwunden. Aber jetzt ver­stehen wir immerhin, warum Steffel ihn laut »BZ« »heim­lich« geschrieben hat.