Hertha in die Superliga? Warum ist Hansi Flick so gut? Und was zockt Max Kruse? Hier kommen dumme Fragen und Antworten zum fünften Bundesligaspieltag.
Sagt mal, was soll das mit der Europäischen Superliga?
Ist wahrscheinlich Quatsch. Warum, hat man unter der Woche in der Champions League gesehen. Schon dort sind die Abstände zwischen den Bayern und irgendwelchen internationalen Schalkes so groß, dass eine European Super League eigentlich nur Sinn machen würde, wenn man gleichzeitig eine übergeordnete European Super Super League gründet, weil natürlich niemand sehen will, wie sich Atletico, der AS Rom oder Donezk alle paar Wochen neun Stück in München fangen wie so unwesentlich bessere spanische, italienische oder ukrainische Hamburger SVs.
In der European Super Super League müssten die Bayern dann gegen Manchester City, PSG und vielleicht noch einen dritten Schurkenklub spielen, bis in alle Ewigkeit, wie in einer fußballkapitalistischen Vorhölle, aus der es kein Entrinnen gibt. Während in einer wunderbar ausgeglichenen Bundesliga der 1. FC Saarbrücken überraschend und dennoch auch verdient Deutscher Meister wird, knapp vor Bremen, Frankfurt, Kaiserslautern, Wattenscheid und Karlsruhe, es scheint die Sonne im ganzen Land, Menschen halten sich an den Händen und singen Kumbaya, ein Schmetterling landet auf Rolf Töpperwiens Nase, während er Bayer-Uerdingen-Trainer Friedhelm Funkel interviewt, beide lachen, umarmen sich, dann weinen alle vor Glück und Dankbarkeit, Rudi Assauer schwebt von einer Wolke herab und verteilt Freibier, der Himmel bricht auf, die Vögel singen, Stephan Paßlack kriegt den Fuxxx des Jahres, ihr wisst schon.
Wenn die reichen, glamourösen europäischen Top-Klubs eine European Super League planen, wird Hertha BSC mit dabei sein?
Bislang ist die European Super League ja noch Fantasie, bis zur Umsetzung wird es dauern, sollte sie tatsächlich kommen. Frühestens 2024 wäre ein geeigneter Termin für den Startschuss. Geht die steile Entwicklung Herthas so weiter wie bisher, dürften die Berliner bis dahin Tabellen-Neunter der Bundesliga sein, die Windhorst-Kohle für absolut mittelmäßige Spieler verballert haben und nach wie vor in einem zugigen, halbvollen Stadion auch in dieser Höhe verdiente 0:2s gegen Mainz 05 oder so kassieren, während der erste Graupelschauer des Jahres einsetzt. Schwer vorstellbar, dass sich Real Madrid und Co. so viel Glamour entgehen lassen.
Was ist eigentlich passiert, dass ausgerechnet Hansi Flick plötzlich der beste Trainer der Welt ist?
Gute Frage. Es gibt Wissenschaftler, die der Meinung sind, dass wir lediglich in einer Art Simulation leben, also dass eine wie auch immer geartete übergeordnete Instanz unsere Realität nur simuliert, wie man früher selbst ja auch z.B. die Sims, Age of Empires oder Sim City gespielt hat.
Und auch da war es ja so, dass wenn man irgendwann keine Lust mehr hatte, die Simulation mit viel Blödsinn schrotten konnte. In Sim City etwa konnte man Godzilla auf seine Stadt loslassen, in Age of Empires waren es Aliens. In dieser allaround lausigen Simulation, die wir 2020 nennen und die von unserem Ableger 11FREUNDE-Games mit nur 3,7 von 5 Joysticks bewertet wurde, sind es eben so Dinge wie eine Pandemie, Donald Trump oder RB ist Tabellenführer, die es uns kleinen Sims so schwer wie möglich machen sollen. Dass Flick in unserer Realität der weltbeste Trainer ist, scheint dabei ein wenig zufällig. Es hätte freilich auch Robin Dutt, Joe Zinnbauer oder Michael Oenning simuliert werden können.