Freunde, setzt die Partyhüte auf: Wir feiern Geburtstag. Und zwar den zweier Legenden. Thierry Henry wird 45, Michael Preetz sogar 55. Genau der richtige Tag also, um endlich zu klären, wer der bessere Stürmer war.
Schnelligkeit:
Auch wenn der bescheidene Mann es abstreiten würde: Mit zweitem Vornamen heißt Michael Preetz Vitesse. Und auch wenn er nicht so wirkte: Er war (quasi) eine Rakete, ein richtiger Sprintertyp. Warum sonst gab ihm der liebe Gott so sehnige Stelzen? Natürlich, die große Übersetzung wirkte recht träge und auf 100 Meter gerechnet wäre er ob der Wucht seiner Schritte eher im Rasen versunken denn angekommen, aber: Scheiß auf 100 Meter. Die entscheidende Strecke für Preetz war die zwischen Elfmeterpunkt und Fünfmeterraum. Und auf diesen drei (?) Metern war der Mann ein Geschoss, eine Art 192 Zentimeter großes Präzisionsprojektil in zu kurzen Stutzen. Perry Bräutigam lässt prallen und Peter Wibran pennt? Zwei flinke Schritte und schon war er da. Mit dem Schienbein. Geil.
Thierry Henry dagegen war zwar schnell, jedoch auf eine laute, fast aufdringliche Art und Weise. Als wollte er, jedes Mal, wenn er mit aufreizender Lässigkeit an drei bis vier Verteidigern vorbeizog, am liebsten rufen: „Schaut mir ein letztes Mal ins Gesicht, ihr lahmen Würstchen, ab jetzt seht ihr mich nur noch von hinten.“ Uncool. Punkt für Preetz.
Preetz: 1
Henry: 0
Abschluss/Torquote:
Zahlen. Was sind schon Zahlen. Manche sind grade, andere wieder nicht, und am Ende nutzen sie doch nur dem, der sie sich als Geburtsdatum des Erstgeborenen auf den Unterarm tätowiert. Warum ihnen also trauen? Eben. Insofern ist es eigentlich keinen Pfifferling wert – und die Rede ist bewusst von keinem und nicht von 0 Pfifferling – dass die Torquote von Thierry Henry ein klein wenig besser ausfällt als die von Kollege Preetz. So machte Henry in 881 Spielen? 404 Buden. Was wir wie finden? Genau. Gar nicht. Steht ja nicht von ungefähr für diese bescheuerte „Not Found“ Fehlermeldung. Ätsch.
Außerdem lesen sich 203 Tore in 593 Partien ja (tatsächlich) nicht viel schlechter. Und wenn wir ein wenig weg gehen von den vermeintlich harten Fakten, wird die Sache erst richtig interessant. Denn der vielseitigere Torjäger war klar Preetz. Henry – das muss man ihm lassen – konnte den Ball mit der rechten Innenseite sehr präzise flach ins lange Eck schieben. Doch Preetz? Traf mit Körperteilen, die anderen Menschen nicht mal wachsen. So ist er Rekordhalter in der Kategorie: Erzielte Tore mit Überbein. Er netzte außerdem per Hüfte, mit dem flachen Teil des Hinterschädels, dem Oberschenkel, dem Knie und ab und an auch mit Glück. Was eben nötig war. Deswegen klare Sache. Unentschieden.
Preetz: 2
Henry: 1