Die englische Nationalmannschaft wurde bei Auswärtsspielen im Zuge der EM-Qualifikation teilweise mit offenem Rassismus empfangen. Die Kosovaren hingegen lieferten rund um das Spiel gegen die Engländer ein Paradebeispiel für Gastfreundschaft.
Auch Verbandschef Ademi hob die geschichtliche Verbindung beider Länder hervor: „Wir tun dies aus Anerkennung für unsere Freunde, die uns bei der Gründung unseres eigenen Staates sehr geholfen haben. England und sein damaliger Premierminister Tony Blair haben dabei eine Schlüsselrolle gespielt“.
Die Briten hatten als Teil der NATO-Intervention im Jahr 1999, mit der die serbischen Streitkräfte unter Beschuss genommen wurde, tatsächlich maßgeblichen Anteil an der jüngeren Geschichte des Kosovos. Für die Kosovo-Albaner bedeutete die NATO-Intervention im Konflikt mit den Serben nämlich zunächst die Rettung. Auch in der Folge zeigten sich die 20.000 Soldaten der Briten in Pristina präsent und sicherten somit eine friedliche Koexistenz der Konfliktparteien.
Auch die Mannschaft präsentiert sich als guter Gastgeber
Und so gesellten sich zu dem politischen Statement Ademis auch zahlreiche Plakate der Dankesbekundung. Im weiten Rund des Fadil-Vokrri-Stadions war darunter der Satz zu lesen: „Als wir den Genozid und die Vergewaltigungen an Frauen ertragen mussten, gabt ihr uns die Hoffnung auf Freiheit. Für immer dankbar England!“.
Ähnlich dankbar zeigten sich abseits aller politischer Relevanz dann auch die Spieler des Kosovos. Nach 90 Minuten durften die Engländer schließlich mit besonderen Eindrücken und einem 4:0‑Sieg im Gepäck die Heimreise antreten.