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Seite 2: Warum die Hertha eine Wundertüte ist

2. Das Ball­be­sitz­spiel gehört zum Schlech­testen in der Bun­des­liga

66,9% Ball­be­sitz sam­melte Hertha BSC gegen Mainz. Das Ergebnis: Bis in die Schluss­phase hinein konnten sich die Ber­liner keine Chance aus dem Spiel erar­beiten. Her­thas Auf­bau­spiel gegen eine kom­pakte Defen­sive ist, gelinde gesagt, stark aus­bau­fähig. Sechsmal hatte die Hertha in dieser Saison mehr Ball­be­sitz als der Gegner. Nur eins dieser Spiele konnte sie gewinnen – am ersten Spieltag gegen den VfB Stutt­gart.

Her­thas Auf­bau­spiel krankt vor allem an der feh­lenden Ver­ti­ka­lität. Her­thas Vie­rer­kette lässt den Ball ver­hält­nis­mäßig lange laufen. Hertha möchte keinen Ball­ver­lust durch einen ris­kanten Pass ins geg­ne­ri­sche Mit­tel­feld zu ris­kieren. Oft wird aus dem Auf­bau­spiel somit Sicher­heits­fuß­ball, bei dem Hertha keine Raum­ge­winne erzielen kann. So auch gegen Mainz, die mit ihrem 5−3−2 Her­thas Pass­wege nach vorne kom­plett ver­sperrten.

3. Die Pro­bleme liegen im Mit­tel­feld-Zen­trum

Ein Grund für das lah­mende Ball­be­sitz­spiel liegt in der Beset­zung der Mit­tel­feld­zen­trale. Dardai bevor­zugt hier Spie­ler­typen, die aggressiv im Spiel gegen den Ball agieren. Es fehlt jedoch ein Sechser, der das Spiel aus der Tiefe gestaltet. Auch den Innen­ver­tei­di­gern fehlt hierfür die Klasse. Die Sechser lassen sich zwar abwech­selnd fallen, bringen damit Beweg­lich­keit und Fle­xi­bi­lität ins Spiel.

Doch die meisten Gegner wissen mitt­ler­weile: Sie können Ber­lins Mit­tel­feld­spieler ruhig zurück­fallen lassen; geniale Ideen im Spiel nach vorne sind von ihnen nicht zu erwarten. So beschränkte sich auch Mainz ganz auf das kom­pakte Schließen des Mit­tel­feld­zen­trums statt die zurück­fal­lenden Mit­tel­feld­spieler zu pressen.

Hoff­nung machte zuletzt ein Jung­spund: Arne Maier über­zeugte als Ver­bin­dungs­spieler auf der Acht und als Ideen­geber aus der Tiefe. Gegen Mainz fehlte Maier auf­grund eines Infekts – und prompt lahmte das Hertha-Auf­bau­spiel. Vla­dimir Darida, der prä­sen­teste Mit­tel­feld­spieler der ver­gan­genen Jahre, hat wie­derum mit Ver­let­zungen und Form­schwan­kungen zu kämpfen.

4. Hertha ist eine Wun­der­tüte vor dem Tor

Kom­paktes Spiel gegen den Ball, Sicher­heits­fuß­ball bei Ball­be­sitz: Par­tien mit Hertha-Betei­li­gung spielen sich häufig im Mit­tel­feld ab. Mit dieser Stra­tegie mini­miert Hertha Straf­raum­szenen auf beiden Seiten. Hertha ist das Team in der Liga, das die wenigsten Schüsse vor­zu­weisen hat (204 Ver­suche, 30 weniger als der Vor­letzte dieser Sta­tistik, der VfL Wolfs­burg).

Dafür ist Hertha effi­zient vor dem Tor. Jeder sechste Schuss landet im Kasten – Liga-Best­wert. Das hat aber auch eine gewisse Wan­kel­mü­tig­keit zur Folge: Hertha ist auf­grund weniger Tor­schüsse abhängig davon, dass die Stürmer vor dem Kasten effi­zient arbeiten. Wenn dies nicht der Fall ist, ver­lieren sie eher ein Spiel als eine Mann­schaft, die sich mehr Chancen erar­beitet. Auch des­halb schwanken die Leis­tungen der Her­thaner in dieser Saison.