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Seite 2: „Es besteht kein Grund, in Panik auszubrechen“

Vom Meister zum Absteiger
Dass man als amtie­render Meister auch zuhause ver­lieren kann, bewies der 1. FC Nürn­berg 1968, als er im Auf­takt­spiel mit 1:4 gegen Aachen unter­ging. Doch Meis­ter­trainer Max Merkel beru­higte die Gemüter: Es besteht wirk­lich kein Grund, in Panik aus­zu­bre­chen.“ Acht Monate später war von Mer­kels Selbst­si­cher­heit nichts mehr zu sehen, er bat um die Auf­lö­sung seines Ver­trages. Für die Nürn­berger war es da schon zu spät, sie berap­pelten sich nicht mehr und stiegen zu Sai­son­ende ab. Ein ein­ma­liger Vor­gang in der Geschichte der Fuß­ball-Bun­des­liga.

An allem ist der Trainer Schuld
Wochen­lang hatte der Trainer seine Mann­schaft auf diesen Moment vor­be­reitet: das erste Spiel in der neuen Saison. Doch nach 90 Minuten war die ganze Arbeit umsonst, denn eine Auf­takt­nie­der­lage war ganz und gar nicht das, was sich die Ver­eins­spitze vor­ge­stellt hatte. Die Kon­se­quenz: Der Trainer muss weg. Eine zweite Chance? Gibt es nicht. So erging es zum Bei­spiel Ste­fano Colan­tuono, den der ita­lie­ni­sche Erst­li­gist US Palermo 2011 bereits nach einem Spiel feu­erte. Klub-Prä­si­dent Mau­rizio Zam­pa­rini begrün­dete seine Ent­schei­dung äußerst nach­voll­ziehbar: Ich schlafe seit zwei Tagen nicht mehr, ich würde Colan­tuono gerne lange behalten, aber ich muss jetzt Kon­se­quenzen ziehen.“ Colan­tuono indes war die Impul­si­vität von Zam­pa­rini längst gewohnt, bereits 2010 hatte ihn der Prä­si­dent raus­ge­worfen und nach einigen Monaten wieder zurück­ge­holt. Nach dem ersten Spieltag frei­willig ging dagegen Mar­celo Bielsa, der nach 90 Minuten auf der Bank seines Klubs Olym­pique Mar­seille ver­kün­dete: Ich habe meine Arbeit getan, ich kehre in mein Land zurück.“ Nicht umsonst nennt man Bielsa El Loco“.

65 Minuten Ver­spä­tung
Einen der kurio­sesten Sai­son­auf­takte der Liga-Geschichte erwischten Werder Bremen und Schalke 04 2004 im Weser­sta­dion. Denn vier Minuten vor Anpfiff fiel plötz­lich der Strom aus. Wäh­rend die Fans im Sta­dion schnell ihre Feu­er­zeuge zückten, wurden die Zuschauer vor den Fern­seh­bild­schirmen sprich­wört­lich im Dun­keln gelassen. Die Technik war kom­plett aus­ge­fallen, sodass die über­tra­genden Fern­seh­sender statt Fuß­ball Wer­bung und eine Schla­ger­show zeigten. Ursache des Strom­aus­falls war – wie die Stadt­werke Bremen später ver­kün­deten – eine durch­ge­brannte Stark­strom­muffe. Da aber die Flut­licht­masten komi­scher­weise noch funk­tio­nierten, ent­schieden die Ver­eins­ver­treter und der Schieds­richter, die Partie doch anzu­pfeifen und auf Fern­seh­bilder zu ver­zichten. Doch als der Schiri um 21.16 Uhr los­legen wollte, fielen plötz­lich drei der vier Flut­licht­masten aus. Erst 19 Minuten später, um 21.35 Uhr, rollte dann dank Not­strom­ver­sor­gung der Ball im Weser­sta­dion. Dass Bremen in der 83. Minute den Sieg­treffer erzielte, geriet dabei kom­plett zur Neben­sache.