Nirgendwo pöbeln Fußballfans so aggressiv und ungefiltert wie im Internet. Orthographie und Syntax werden dabei regelmäßig über Bord geworfen – die Wut muss eben raus.
Mario-Götze-Fans in freier Wildbahn. Während sich »Ali H.« ausführlich mit der Biografie von Götzes Vater auseinandersetzt, listet »Frei D.« alle Kosenamen auf, die er sich neulich beim Punkerstammtisch merken konnte. Respekt.
Hier ein besonders schönes Beispiel für die perfekte Beleidigung: Kein Punkt, kein Komma, dafür hat der User die wichtigsten Keywords der hohen Pöbelschule untergebracht: »Hurensohn«, »behindert« und »scheiße«. Natürlich nur echt mit »seit« statt »seid«.
User »Drilon L.« analysiert fachkundig ein Selfie von Kevin-Prince Boateng, auf dem dieser die Zunge rausstreckt. Am Ende spricht der Balkan-Experte noch eine Warnung aus, sollte Boateng in naher Zukunft eine Reise in den Kosovo geplant haben. Nett.
Anfang Juni diskutierten HSV- und KSC-Fans bei Facebook in angenehmer Atmosphäre den Freistoß von Marcelo Diaz…
User »Nik.« hackte schon Anfang Mai per Zufallsgenerator Buchstaben in seine Twitter-Timeline. Danach verprügelte er seinen Monitor.
Während User »Zubejd« die Fettleibigkeit in Dortmund beklagt, warnt User »Stefan H.« den FC Bayern mit einer gut durchdachten Argumentationslinie vor einer Reus-Verpflichtung. Allerdings hat er nicht mit Geografieexperte »A.J.H.« gerechnet, der ihm mal kurz erklärt, wie groß Bayern wirklich ist.
Manchmal braucht es gar nicht viele Argumente…
…um seinen Mitdiskutanten davon zu überzeugen, dass der eigene Verein viel besser ist.
Wer am 1. April unsere Facebookseite besucht, muss befürchten, der Dritte Weltkrieg stehe kurz bevor. Der Minussohn/die Analfresse der Redaktion hofft trotzdem, dass diese User wieder atmen können.
Ja, wie denn nun? Vielleicht doch 11 Bochumer?
Die vorangegangenen Beispiele hatten wir bereits in unserem Bundesliga-Sonderheft abgedruckt. Da aber anzunehmen ist, dass ihr nun richtig in Pöbellaune seid, empfehlen wir euch, einfach mal unsere Facebook-Seite zu besuchen. Dort wird gerade das Cover der aktuellen 11FREUNDE-Ausgabe sachlich diskutiert. Hier ein paar Beispiele.
Das liest sich dann so…
…oder so.
Dann driftet die Diskussion auch gerne etwas ab, sodass man den Eindruck gewinnen kann, man habe sich auf einer Pegida-Fan-Seite verirrt.
Kurze Zwischeninfo: Wir befinden uns immer noch im Kommentarbereich der 11FREUNDE-Facebookseite. Es geht um, richtig, ein Cover.
Glücklicherweise gibt es einen Ausweg für alle Wütenden. Wir wünschen allen Lesern einen entspannten Sonntag!