Seit fünf Jahren gibt es im deutschen Fußball den Videobeweis. Ein Grund zum Feiern? So wie sich die Dinge entwickeln, eher nicht.
Vier Minuten, zehn Sekunden. Vier Minuten und zehn Sekunden lagen am Samstag zwischen dem vermeintlichen Foul von Herthas Torhüter Christensen an Frankfurts Stürmer Rafael Borré und der rechtsgültigen Entscheidung von Schiedsrichter Frank Willenborg, Christensens Eingriff nicht mit einem Elfmeter zu ahnden.
Ein Vielfaches dieser unerträglich langen Zeitspanne wird seitdem für Debatten über Willenborgs Entscheidung aufgewendet – ohne dass die Diskutanten bisher zu einem rechtsgültigen Ergebnis gekommen wären.
Die einen sagen, dass der Schiedsrichter dank der Intervention des Videoassistenten (VAR) am Ende richtig gelegen habe, weil die Berührung Christensens nie und nimmer einen Strafstoß zur Folge hätte haben dürfen.
Die andere Fraktion wiederum beharrt darauf, dass der VAR erst gar nicht hätte eingreifen dürfen, weil Willenborgs ursprüngliche Entscheidung eben nicht klar und deutlich falsch gewesen sei. Dass Christensen Borrés Fuß berührt hatte, war schließlich durch die TV-Bilder zweifelsfrei zu belegen.
Der Videobeweis feiert in diesen Tagen sein erstes kleines Jubiläum im deutschen Fußball. Vor genau fünf Jahren wurde er eingeführt. Und ist es nicht eine schöne Sache, dass in einer Zeit, in der es sonst kaum noch Gewissheiten gibt, zumindest der VAR eine verlässliche Größe geblieben ist? Er nervt wie am ersten Tag!