Facebook, WhatsApp, Instagram – gestern fiel gefühlt das halbe Internet aus. Besonders schwer getroffen hat die Social-Media-Krise einen Schwaben in Kalifornien: Jürgen Klinsmann. Ein Protokoll.
18:07 Uhr MEZ
Facebook, WhatsApp und Instagram sind tot, es gibt nun auch erste Medienberichte darüber. Ein herber Rückschlag. Klinsmann nimmt einen tiefen Schluck aus einer Wasserflasche. Plastik. Kein Mehrweg, notiert Klinsmann.
18:14 Uhr MEZ
Draußen fängt es an zu regnen. Ausgerechnet heute. Bei schönem Wetter hätte er jetzt zumindest an den Strand gehen oder auf dem Grundstück für Ordnung sorgen können. Eigentlich müsste zum Beispiel dringend mal die Einfahrt gefegt werden. Andererseits ist ja so: Vor der eigenen Haustür kehren, das hat Klinsmann noch nie Spaß gemacht…
19:00 Uhr MEZ
Noch immer geht im Internet gar nichts. Wie zur Hölle soll sich Klinsmann die Zeit vertreiben? Natürlich, er könnte mal wieder Dart spielen. Allerdings müsste er dafür das Preetz-Poster auf der Scheibe erstmal austauschen, so zerstochen und zerfetzt, wie es da hängt.
19:35 Uhr MEZ
„Mr. Klinsmann, please stop texting me. As I have told you before: We are not at all interested in signing you. Neither are we interested in signing Mr. Nouri or Jonathan Klinsmann. And what does that even mean, Performance Manager? If you don’t stop harassing me, I’ll be forced to take legal action.“
20:24 Uhr MEZ
Was soll’s, Klinsmann öffnet Twitter. Vielleicht kann man da ja auch live gehen? Kann man nicht. Saftladen. Dann eben ein ganz normaler Tweet: „Koeman out!“
20:58 Uhr MEZ
Klinsmann schaltet gelangweilt den Fernseher an. Werbung. Für Super Pretzels. Wollen ihn heute eigentlich alle verarschen? Wütend schaltet er direkt wieder aus.
21:41 Uhr MEZ
SMS-Verkehr mit Salomon Kalou:
„Sala, alter Handshake-Rabauke, wie geht es dir?“
„Wie soll es mir schon gehen in einer Situation wie dieser? Schlecht natürlich!“
„Bleib stark!“
„Du auch!“
22:34 Uhr MEZ
Könnten am Ende Hacker Schuld sein am Facebook-Dilemma? Wilde Medienberichte machen die Runde. Klinsmann denkt nach. Eigentlich hatte er Hacker-Pschorr immer gemocht…
23:33 Uhr MEZ
Dann eben Musik, denkt Klinsmann, und legt wehmütig seine Opus-CD in die Stereo-Anlage. Live is life, schallt es durch die leere Villa. Klinsmann verdrückt eine Träne. Und notiert dann: „Schon älter, aber leidensfähig, Mehrwert generierbar.“