Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: „Oh je, da ist schon wieder einer"

Das eigent­liche Pro­blem des BVB ist aber seit langem (und war es auch wieder am Mitt­woch) jenes Per­sonal, das eben nicht als Ergän­zung oder als Nach­wuchs gedacht war. Es sind die Fuß­baller, die als gestan­dene Profis und sogar Natio­nal­spieler nach Dort­mund kamen, und die aus rät­sel­haften Gründen ent­weder nur ganz selten ihr Poten­zial abrufen oder, fast noch schlimmer, in Schwarz-Gelb immer schlechter geworden sind. Am Mitt­woch zählten ein­fach zu viele Spieler zu dieser Kate­gorie: Nico Schulz, Axel Witsel, Julian Brandt, Donyell Malen, Emre Can. Dass Brandt für eine durch­schnitt­liche Leis­tung bei den Fans noch ganz gut wegkam, zeigt nur, wie hoch deren Frus­tra­ti­ons­schwelle inzwi­schen ist, immerhin reden wir hier von einem begna­deten Zocker.

Und dass Malen schon in der Kritik steht, obwohl er noch keine vier Monate im Klub ist, zeigt nur, wie schnell die Dort­munder Zuschauer inzwi­schen denken: Oh je, da ist schon wieder einer von denen, die nicht halten, was man sich von ihnen ver­spricht.“ Was übri­gens nicht nur für Spieler gilt, son­dern auch für deren Trainer. Schon geis­tert ET wie ein Außer­ir­di­scher durch die Fan­foren der Nation und die Kneipen am Borsig­platz – gemeint ist damit natür­lich Edin Terzić, der ein­zige Coach der jün­geren Dort­munder Ver­eins­ge­schichte, der beim Publikum keinen Kredit ver­spielt hat. (Viel­leicht weil er keinen hatte.)

Wun­der­hei­lung zum rich­tigen Zeit­punkt

Falls es bisher noch nicht ganz klar geworden sein sollte: Die Stim­mung in Dort­mund ist – mal wieder – schlecht. Und zwar so schlecht, dass so man­cher Fan im VfL Wolfs­burg nicht etwa den Lieb­lings­gegner sieht, der seit 2016 auf ein Tor gegen den BVB wartet (!), son­dern eher den nächsten mög­li­chen Stol­per­stein, der dieser Saison noch vor dem ersten Spit­zen­spiel den Todes­stoß ver­setzen könnte, schließ­lich erwartet nie­mand, dass die Bayern am Wochen­ende gegen Bie­le­feld Punkte ver­lieren. Da kommt es gera­dezu wie gerufen (ein Schelm, wer Böses dabei denkt), dass Marco Rose am Freitag das Come­back von Erling Haa­land in Aus­sicht stellen konnte.

Wenn der Nor­weger heute wirk­lich einen Kurz­ein­satz unbe­schadet über­steht und wenn der BVB mit seiner Hilfe den knappen Abstand zu den Bayern noch halten kann und wenn Haa­land dann eine Woche später zum Top­spiel richtig fit ist und wenn die Bayern dann ohne Joshua Kim­mich antreten müssen … Ja, ja, ist schon klar. Dann werden die Dort­munder Fans am Abend des 4. Dezember sagen: Bitter und ent­täu­schend, aber nicht wirk­lich über­ra­schend.