Bahnt sich zur Winterpause im englischen Fußball ein sagenhafter Transfer-Hammer an? Im Mittelpunkt stehen der norwegische Wunderstürmer Erling Haaland – und ein ambitionierter Klub aus der Gegend.
Kehrt Erling Haaland Manchester City bereits nach einem halben Jahr den Rücken und läuft schon bald im rot-weißen Trikot auf? Nach den Entwicklungen am Montag spricht dafür mittlerweile einiges. Ein Verein mit dem Beinamen United, der seine Heimspiele nur wenige Kilometer vom Etihad Stadium entfernt austrägt und mit City einst um die großen Pokale rang, buhlt um den norwegischen Topstürmer.
In einer offiziellen Pressemitteilung verkündete Ashton United, ein Angebot für eine 28-Tage-Leihe des 22-Jährigen unterbreitet zu haben. Der englische Siebtligist hat dabei gute Argumente auf seiner Seite. „City spielt nicht und wir würden gerne helfen, indem wir Erling fit halten“, wird Teammanager Michael Clegg in der Mitteilung zitiert. „Das ist doch sinnvoller, als wenn er sechs Wochen lang Golf spielt.“ Weil Haaland mit Norwegen die Teilnahme an der Weltmeisterschaft verpasste, steht er momentan theoretisch zur Verfügung. Auch für den Spielbetrieb in der siebten Liga? Clegg: „Wir glauben, dass er sehr gut zu uns passen und sich gut in unsere Mannschaft einfügen wird.“
Auch einen Stammplatz dürfte Haaland in Aussicht haben, ist doch der bisherige Mittelstürmer Darius Osei tatsächlich nach einer 28-Tage-Leihe nach Ashton zu seinem Stammverein South Shields FC zurückgekehrt. Kurzfristige Leihgeschäfte sind im unterklassigen englischen Fußball also nicht unüblich. Allerdings sind die Fußstapfen, die Osei hinterlässt, riesig. Am Montagabend bezwang Ashton United im Viertelfinale des Manchester Premier Cup den Maine Road FC mit 4:0, Osei traf dabei doppelt. Zudem wäre Haaland nicht der erste Stürmer von Weltformat, der in den Reihen von Ashton United spielt. Im Jahr 1939 verpflichtete Asthon William „Dixie“ Dean, einen der besten Mittelstürmer der englischen Fußballgeschichte und Legende des FC Everton. Nur der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte, dass Dean für die „Robins“, wie Ashton United genannt wird, in mehr als ein paar Spielen auf Torejagd ging.
Nicht zuletzt daran wird deutlich, dass Haalands möglicher Neu-Klub auf eine lange Tradition zurückblickt. Der Verein wurde bereits im Jahr 1878 als Hurst Football Club gegründet, 1883 nahm Ashton zum ersten Mal am FA-Cup teil. Seine erste Trophäe errang der Siebtligist 1885, als er die erste Auflage des Manchester Senior Cup mit 3:0 gegen Newton Heath, den Vorgängerklub von Manchester United, gewann. Zum Vergleich: Der AFC Ardwick, aus dem Manchester City hervorging, errang den Pokal erst 1891 zum ersten Mal.
In der Gegenwart spielt Ashton eine durchwachsene Saison, am Samstag verlor der Siebtligist in der Northern Premier League mit 0:2 bei Gainsborough Trinity. Nach Abpfiff bemängelte Trainer Clegg das schwache Offensivspiel seiner Mannschaft – entstand hier die Idee zur Haaland-Leihe? Bislang haben die „Robins“ in 19 Ligaspielen 23 Tore erzielt, hier könnte sich der Norweger, der in seinen bislang 18 Einsätzen für City auf die gleiche Anzahl an Treffern kommt, als Sofort-Verstärkung erweisen.
Noch hat Manchester City nicht auf Ashtons Leihangebot reagiert. Doch profitiert hat der Klub schon jetzt. Durch reißerische Artikel halbseidener Sportportale wie Sportbible oder 11freunde.de ist dem Siebtligisten eine enorme Aufmerksamkeit gewiss. Die hat zur Folge, dass sich eine ganze Menge an Spielern beim Klub beworben hat. Der weist via Twitter jedoch darauf hin, dass er seine Spieler nicht per Mail oder Social Media verpflichte. Er verlasse sich wohl und ganz auf die Expertise von Michael Clegg und seinem Team.
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