Um gegen den Klimawandel zu kämpfen, hat der Künstler Kyle Harman-Turner die Wappen englischer Klubs neu designt – und Erling Haaland ein besonderes Trikot verpasst.
Dabei haben Harman-Turner und seine Kollegen nicht nur die Flaggen kreiert, sondern auch Konzepte für Trikots entworfen. Die Künstler wünschen sich, dass Klubs neben einem Heim‑, Auswärts- und Ausweich-Trikot auch ein Trikot besitzen, das eine spezielle Botschaft vermittelt. „Die Erlöse aus dem Verkauf eines solchen Trikots könnten wohltätigen Organisationen zugutekommen“, erklärt er.
Doch wie realistisch ist das ganze Vorhaben? „Ich denke, es würde sich umsetzen lassen“, sagt Harman-Turner und verweist auf den FC Arsenal. Die Gunners liefen anlässlich der Kampagne „No More Red“ in einem FA-Cup-Spiel im Januar 2022 gegen Nottingham Forest (0:1) in komplett weißen Trikots auf. Ziel der Londoner war es, ein Zeichen gegen blutige Messerstechereien unter Jugendlichen in der englischen Hauptstadt zu setzen.
Das Besondere sei laut Harman-Turner, „dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die jeweiligen Botschaften zu vermitteln“. Mit Climate Clubs hätten seine Kollegen und er bereits tausende von Nachrichten erhalten. „Von Fußballvereinen, aber auch von einflussreichen Personen aus dem Fußball“, sagt Harman-Turner. So setzten sich der Spanier Héctor Bellerín, der zuletzt von Arsenal an Real Betis verliehen war, und Ex-England-Stürmer Carlton Cole für die Sache ein.
Denn Climate Clubs hat in englischen Medien nicht nur mit seinen Flaggen Aufmerksamkeit erlangt, sondern auch mit einem speziellen Trikot von Erling Haaland, das mit einer 1 und einer 5 bedruckt wurde. Der Hintergrund: Mit der Rückennummer wollten die Künstler auf das Klimaabkommen von Paris hinweisen, wonach es die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen gilt. Harman-Turner erläutert: „Haalands Nummer bei Manchester City ist bislang nicht bekannt. Es gibt Gerüchte, dass er die 9 bekommt, sobald Gabriel Jesus zu Arsenal wechselt. Wir wollten aber Aufmerksamkeit generieren, also haben wir 85 Pfund für ein Trikot ausgegeben und danach noch eine Stunde verbracht, um die Beflockung korrekt anzubringen.“
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Das Foto des Haaland-Trikots ging anschließend viral. Doch vielmehr habe Harman-Turner die Nachrichten von Kindern überwältigt, „die uns auf Instagram geschrieben haben und meinten, sie würden das Haaland-Trikot mit der 1 und der 5 gerne kaufen, obwohl sie wüssten, dass er vermutlich die 9 erhalten würde“. Weil Climate Clubs eine Non-Profit-Organisation sei, konnten sie das Dress nicht verkaufen. „Wir haben es dennoch verschickt – und zwar ohne etwas zu verlangen“, sagt Harman-Turner.
Ohnehin setze er große Hoffnungen in die jungen Fans. Er denke, „dass vor allem die Jüngeren immer mehr verschiedene Klubs supporten, weil sie sich ansehen, was die Vereine für Aktionen umsetzen“. Klubs mit einer klaren Haltung bei gesellschaftspolitischen Themen könnten demnach noch mehr Fans für sich gewinnen. „Fußballvereine sind in der Tat mächtigere Kräfte für das Gute und für den Wandel als jede Regierung. Das ist etwas, woran wir wirklich glauben“, sagt Harman-Turner. Vereinzelte Beispiele würden bereits zeigen, was möglich sei.