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Kyle Harman-Turner beginnt mit einer Denk­auf­gabe: Was wäre, wenn wir uns nur halb so sehr um den Kli­ma­wandel küm­mern würden wie um unsere Fuß­ball­ver­eine?“ Der Eng­länder ist Fan von West Ham United und er ver­folgt ein Ziel: Er will, dass Fuß­ball­klubs mehr an die Zukunft denken. Nicht etwa sport­lich und wirt­schaft­lich – wie das üblich ist –, son­dern umwelt­freund­lich und nach­haltig. Harman-Turner hat des­halb Cli­mate Clubs gegründet.

Ange­sichts dro­hender Umwelt­ka­ta­stro­phen sowie bedrohter Tier- und Pflan­zen­arten sei der 36-Jäh­rige auf die Idee gekommen, Ver­eins­wappen umzu­ge­stalten. So wird aus dem Wappen von Man­chester City, auf­grund des Anstiegs des Mee­res­spie­gels, ein Man­chester Under Water By 2050. Das Logo ver­sinkt dabei gra­fisch im Wasser. Und auf­grund der 7,7 Mil­li­arden Hektar Wald, die im Jahr 2021 durch Brände ver­loren gingen, benannte Harman-Turner den Tra­di­ti­ons­klub Not­tingham Forest in Forest Fires um. Hull City? Wegen der vom Aus­sterben bedrohten Wild­katzen werden die Tigers zu No Tigers By 2070.

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Die Idee für das Pro­jekt kam mir, als ich vor drei Monaten Vater wurde. Ich dachte an die Zukunft meiner Kinder. Mit meiner Liebe für Fuß­ball und für Kunst habe ich all diese Dinge zusam­men­ge­bracht und die Ver­eins­logos umge­staltet“, sagt Harman-Turner, der als Crea­tive Director arbeitet und unter anderem schon Pro­jekte für eng­li­sche Fuß­ball­ma­ga­zine umge­setzt hat.

Bei der digi­talen Umge­stal­tung der Ver­eins­logos allein blieb es jedoch nicht, bot sich für den in London ansäs­sigen Künstler dadurch doch eine Platt­form, um seine Bot­schaft wei­ter­zu­ver­breiten. Mir ist auf­ge­fallen, dass die Royal Aca­demy of Arts in London (eine der wich­tigsten Kunst­in­sti­tu­tionen in Groß­bri­tan­nien; Anm. d. Red.) eine Aus­schrei­bung rund um das Thema Klima hat“, berichtet Harman-Turner. Ich habe anschlie­ßend einen Fabri­kanten gefunden, der mit 100-pro­zentig recy­cle­baren Poly­ester arbeitet und eine Öko-Druck­technik nutzt. Dar­aufhin habe ich die Ver­eins­logos auf Flaggen dru­cken lassen und es geschafft, eine Zusage für die Aus­stel­lung zu erhalten.“ Acht dieser Flaggen von unter­schied­li­chen Ver­einen gibt es ins­ge­samt, der gesamte Erlös aus dem Ver­kauf soll an wohl­tä­tige Orga­ni­sa­tionen gespendet werden – mit dem Ziel, 70.000 Pfund (rund 81.000 Euro) zu sam­meln.

Es braucht nicht immer ein großes Budget, son­dern ein großes Symbol“

Cli­mate Clubs, dem neben Harman-Turner mitt­ler­weile drei wei­tere Kreativ-Köpfe ange­hören, begann das Pro­jekt mit einigen eng­li­schen Ver­einen. Doch Harman-Turner verrät, mit seinem Pro­jekt expan­dieren zu wollen – auch nach Deutsch­land: Wir haben noch keinen Kon­takt zu deut­schen Ver­einen, aber wir laden offen dazu ein und bitten um den Dialog mit allen inter­es­sierten Klubs.“

In diesem Zuge hebt der 36-Jäh­rige hervor: Ich habe die deut­sche Natio­nal­mann­schaft bewun­dert, die kürz­lich bei der Nations League das Frau­en­trikot trug (anläss­lich der Frauen-EM; Anm. d. Red.). Das zeigt, dass es nicht immer ein großes Budget braucht, son­dern ein großes Symbol, um etwas zu bewirken.“ Er erzählt, dass die Flaggen für sein Pro­jekt in der Her­stel­lung weniger als 5.000 Pfund (rund 5.800 Euro) kosten würden, in den Medien aber bereits sechs Mil­lionen Men­schen erreicht hätten.