Karl-Heinz Rummenigge lenkt von den wahren Problemen ab, Christian Gross verwechselt da etwas und ein neuer Film mit Erling Haaland geht in Produktion. Das ist die 11 des 18. Spieltags.
Karl-Heinz Rummenigge
Kam mit einer Maske zum Spiel, die an eine Taucherbrille für den Mund erinnert und die vor allem bei Gehörlosen und deren Angehörigen zum Einsatz kommt, um die Lippenbewegungen des Gegenübers erkennen zu können. Bei Karl-Heinz Rummenigge wirkte sie wiederum lächerlich. Weshalb er die Maske auch nach wenigen Minuten gegen eine handelsübliche FFP2-Maske tauschte. Ihren Zweck hat die eigenwillige Bedeckung dennoch erfüllt: Nach dem Spiel sprach niemand mehr über den auch in dieser Höhe peinlichen 4:0‑Sieg gegen Schalke.
Lars Windhorst
Hertha BSC hat in einem Jahr über 120 Millionen Euro ausgegeben und steht nun exakt, aber wirklich exakt dort, wo der Verein vor zwei Jahren auch stand. Und weil wir einfach nicht glauben können, dass ein von der Weltpresse als pfiffiger Geschäftsmann gefeierter Kerl wie Lars Windhorst einfach so viel Geld zum Fenster rauswirft, sagen wir: Herzlichen Glückwunsch – zum Preis für die beste dramaturgische Antikapitalismuskritik 2021 im Bereich „Laiendarsteller“.
Davie Selke
Wirkte gegen Hertha hochmotiviert, schoss den fälligen Elfmeter nach zehn Minuten selbst und jubelte mit offenem Mund und herausgestreckter Zunge mehr als ausgelassen. Nur zur Erinnerung: Sollte Werder entgegen der Erwartungen noch absteigen, würde Selke zur Hertha zurückkehren. So wie der Partygast, der sich auf Kosten des Hausherren volllaufen lässt, das Badezimmer ruiniert und sich auf dem Küchentisch erleichtert. Nur um später festzustellen, dass er hier zum Putzen engagiert ist.
Uwe Neuhaus
Verlor gegen Augsburg, bezwang unerwartet den BVB. Auch wir sagen: Glückwunsch, Uwe Neuhaus.
Massimo Schüpp
Aber gut, ein kleiner Versprecher kann schließlich jedem mal passieren. Christian Gross, Schalkes Trainer, zum Beispiel, sprach vor dem Spiel gegen die Bayern von der möglichen Rückkehr eines gewissen Massimo Schüpp. Wahrscheinlich war Alessandro Schöpf gemeint. Aber so ganz genau wissen wir das nicht, denn immer wenn wir Christian Gross anrufen wollen, um nochmal nachzuhaken, meldet sich: „Felix Magath”.
Anthony Modeste
Sorgte mit einem Foul im eigenen Sechzehner dafür, dass Hoffenheim per Elfmeter die Führung ausbaute und verschoss anschließend selbst einen Strafstoß. Modeste, der eingewechselt worden war, macht eine schwierige Zeit in Köln durch. Oder wie es – grammatikalisch nicht ganz einwandfrei – in der Domstadt besungen wird: „Wer wurde vom Glück längst verlässt? Anthony Modeste!”
Erwin
Late-Night-Star Jimmy Kimmel hatte einst Eltern angestiftet, vor ihren Kindern so zu tun, als hätten sie über Nacht alle Süßigkeiten, die ihre Kleinen an Halloween gesammelt hatten, einfach aufgegessen. Das Ergebnis: fassungslose Kinder, entsetzte Kinder, Kinder, am Ende ihrer süßen Träume, die sie Leben nannten. Was wir damit sagen wollen: Es gibt eine Menge trauriger Scheiße im Internet anzusehen. Aber nichts hat uns so berührt wie Erwin, Schalkes Maskottchen, der nach dem 0:4 gegen die Bayern hoffnungslos mit seiner Fahne in der Hand die endlosen Treppen der Arena hochschlurfte. Kann ihm nicht jemand sagen, dass das alles nur ein Spaß war, ein schlechter Gag, und dass Schalke niemals absteigen wird? Nein? Oh.
Das Vertragsangebot von Leverkusen an Baumgartlinger
Zwar stehen die letzten Untersuchungen noch aus, aber wahrscheinlich hat sich Julian Baumgartlinger am Wochenende einen Kreuzbandriss, mindestens aber eine schwere Knieverletzung zugezogen. Was nicht nur aus gesundheitlichen Gründen bitter ist. Denn Baumgartlingers Vertrag läuft aus. Leverkusen hat bereits vermeldet, dass ungeachtet der Situation mit ihm verlängert werden soll. 11FREUNDE liegen die ersten Wörter des neuen Vertragsstücks vor. „Hiermit einigen sich Julian Baumgartlinger (nachfolgend: bester Mann) und Bayer Leverkusen (nachfolgend: Ehrenverein) auf eine Vertragslaufzeit von…”
Moussa Niakhaté
Traf doppelt für die Mainzer. Was blöd ist, also für die Mainzer, denn drei seiner vier Bundesligatore erzielte Moussa Niakhaté gegen Leipzig. Weshalb der Verteidiger, geht es nach einer bald erscheinenden Petition der 11FREUNDE-Redaktion, deutschlandweit verliehen werden soll. Nächste Woche darf er für Leverkusen ran, dann für Bochum im Pokal, nur ein paar Tage später trifft er dann für Schalke. Bis Leipzig endlich abgestiegen ist.
Das Tor von Erling Haaland
Nach dem 2:1, als sich Erling Haaland im gegnerischen Sechzehner um sich selbst gedreht hatte, nur um den Ball dann humorlos ins Tor zu schweißen, kam uns eine Filmidee: Der junge Haaland, der sich mit Gelegenheitsjob über Wasser hält – an Wochenende spielt er zum Beispiel für einen ambitionslosen Fußballverein in der Bundesliga -, will auf die ganz große Fußballbühne. Der Streifen heißt „Haa La Land“ und eine Liebesgeschichte als Sidekick gibt es nicht. Der Film ist auch nach 30 Minuten schon vorbei, weil Erling Haaland gar keinen Bock auf die Scheiße hat, sondern jetzt nach oben will. Und nicht aufzuhalten ist. Denn bevor es zu einem Endkampf mit einem bösen Widersacher kommt, hat Haaland den schon aufgefressen oder er wechselt einfach ins Ausland. Und ja, Ende.
Nico Elvedi
Im Vereinsshop von Borussia Mönchengladbach gibt es bestimmt schon bald eine Uhr nach Schweizer Machart zu erwerben. Ein besonderer Spaß für Kinder und Erwachsene: Ein kleiner Nico Elvedi, der verlässlich aus seinem Versteck im Dach der Uhr herausläuft und einen Ball mit der Stirn trifft. Immer dann, wenn der große Zeiger oben angelangt ist. Denn Elvedi ist Gladbachs Mann der Stunde.