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Das öffent­liche Leben ist auf­grund der Corona-Pan­demie vie­ler­orts wei­test­ge­hend lahm­ge­legt. Auch in Groß­bri­tan­nien müssen die Men­schen mit erheb­li­chen Ein­schrän­kungen leben und dürfen ihre Woh­nung nicht mehr ohne trif­tigen Grund ver­lassen. Anfang ver­gan­gener Woche war eine drei­wö­chige Aus­gangs­sperre in Kraft getreten. Das bedeutet im Umkehr­schluss mehr Zeit mit der Familie. Eigent­lich ein schöner Gedanke, doch für Opfer von häus­li­cher Gewalt kann die Iso­la­tion zur großen Gefahr werden. 

Der täg­liche Kon­takt mit dem Partner erhöht die Gefahr von Gewalt­de­likten. Berichte aus Frank­reich bei­spiels­weise zeigen, dass die Zahl der Über­griffe seit der ver­hängten Aus­gangs­sperre um bis zu 32 Pro­zent ange­stiegen ist. In Paris sogar um 36 Pro­zent, teilte die fran­zö­si­sche Regie­rung Anfang der Woche mit. Eine Zunahme die auch in Groß­bri­tan­nien zu befürchten ist. Experten warnen dort vor einer Pan­demie häus­li­chen Miss­brauchs“.

Eine Frage von Leben und Tod

Nicht erst seit der Coro­na­krise sind solche Über­griffe ein rie­siges Pro­blem auf der Insel. Bereits im ver­gan­genen Jahr litten in Groß­bri­tan­nien 1,6 Mil­lionen Frauen unter häus­li­cher Gewalt – so auch 750.000 Kinder. Die Corona-Qua­ran­täne macht es den Betrof­fenen nun deut­lich schwerer, auf externe Unter­stüt­zung zurück­zu­greifen.

In Eng­land küm­mert sich die Hilfs­or­ga­ni­sa­tion Refuge um Betrof­fene. Geschäfts­füh­rerin Sandra Horley berichtet: Fast jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben häus­liche Gewalt und jede Woche werden in Eng­land und Wales zwei Frauen getötet. Mehr denn je muss Refuge Frauen und ihre Kinder errei­chen, die Hilfe benö­tigen.“ Täg­lich hilft die Orga­ni­sa­tion rund 6.500 Frauen und Kin­dern. Sie ver­mit­telt Not­un­ter­künfte, Anwälte und über­nimmt bei­spiels­weise die Kin­der­be­treuung.

Um die Arbeit von Refuge zu unter­stützen, haben Spieler*innen der Frauen- und Män­ner­teams des FC Chelsea sich nun an die Öffent­lich­keit gewandt. In einem Video machen sie gemeinsam auf die Pro­ble­matik auf­merksam und rufen zu Spenden auf. Emma Hayes, die Trai­nerin der Chelsea-Frauen, sagte dazu: Wir müssen die Ver­wund­baren und die­je­nigen unter­stützen, die sich allein fühlen oder ohne Stimme sind. Ich hoffe die Kam­pagne kann einen Teil dazu bei­tragen.“ Cesar Azpi­li­cueta, Kapitän der Her­ren­mann­schaft, macht deut­lich: Häus­liche Gewalt ist ein ernstes Pro­blem in der Gesell­schaft. Wir müssen unsere Anstren­gungen ver­dop­peln, um gefähr­dete Men­schen zu unter­stützen. Ich bin stolz auf meinen Klub, dass er Refuge bei der wich­tigen Arbeit zum Schutz schutz­be­dürf­tiger Frauen und Kinder unter­stützt.“