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Seite 2: Ein überraschender, aber völlig verdienter Sieger

2.) Esprit-Arena, Düs­sel­dorf

Du hat­test eine harte Woche, dein Chef macht Stress, weil er Ver­dacht schöpft, dass du nach dem abge­lehnten Urlaubs­an­trag am Freitag nicht krank bist, son­dern aus­wärts fährst. Diesmal: Düs­sel­dorf. Aus­wärts ist man aso­zial, dach­test du, dachten sich deine Freunde, und des­halb habt ihr ein Airbnb in der Alt­stadt gemietet.

Also kommt ihr am Bahnhof an, wahr­schein­lich Gleis 17 und habt Bock. Einmal quer durch die Stadt, von der irgendein Stadt­planer in den Acht­zi­gern gesagt hat: So, ist gut jetzt, lassen wir so.” Doch als ihr, jeder zwei Mau­rer­bomben in den Händen, auf der Bol­ker­straße ankommt, seht ihr es: Jung­ge­sel­len­ab­schiede, Mädels­abende, zwei Typen, für die der Kar­neval noch immer nicht beendet ist. Kurz: Aso­zial? Ja. Aber es gibt Grenzen.

Im Sta­dion ist nichts los. Die bunten Sitz­schalen, damit nie­mand sieht, dass keiner da ist, ent­puppen sich noch als die beste Idee der Sta­di­onar­chi­tekten. Du wünschst dich irgend­wann nur noch in einen der Malle-Flieger, die übers Sta­dion don­nern. Die Rück­fahrt dau­erte ewig, weil am Sta­dion eine ein­zige U‑Bahnlinie fährt, wes­halb sich die Anwe­senden alle fünf Minuten in einen ein­zigen Zug drü­cken.

Zurück in der Stadt fin­dest du dich gegen Mit­ter­nacht zwi­schen zwei ver­las­senen Junggesell*innen wieder, die sich im Ober­bayern anschmachten. Auf der Tanz­fläche steht, kein Scheiß, Porno-Klaus. Und du schwörst dir: Nächstes Mal gehst du ein­fach arbeiten.

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An der Düs­sel­dorfer Alt­stadt ist nicht alles schlecht: Hier feiern Hans Hein, Demir Hotic und Uwe Igler den Auf­stieg der Stutt­garter Kickers im Mai 1988.

1.) Bet­zen­berg, Kai­sers­lau­tern

Ey, Kai­sers­lau­tern, wuhu, Bet­zen­berg – so geil! Von wegen. Deine Zug­fahrt führt ent­lang des Mit­tel­rheins, der angeb­lich schönsten Bahn­strecke Deutsch­lands. Toll. Bezie­hungs­weise: Hast du jemals wach­ge­legen, weil die ARD nachts um 5 die schönsten Bahn­stre­cken Deutsch­lands prä­sen­tierte? Ganz sicher nicht. Und jetzt weißt du auch wieso. Rechts von dir befindet sich eine mas­sive Fels­wand. Aus dem Fenster zur linken Seite erspähst du den Rhein, Koblenz, Wein­bau­ge­biete, die Loreley. Das geht stun­den­lang so. So schön, hörst du deine Eltern, deine Groß­el­tern, deinen Erd­kun­de­lehrer sagen. Du aber bist seit 4 Uhr wach, sitzt im Abteil eines Son­der­zugs mit deinen Freunden und weißt dir vor lauter Müdig­keit und Lan­ge­weile auch nicht mehr zu helfen. Also leert ihr den Kasten. Und noch einen. Und noch einen.

In Kai­sers­lau­tern ange­kommen, hast du dann relativ schnell eine Ahnung, wie so eine Region stirbt. Da oben thront das Fritz-Walter-Sta­dion, Segen und Fluch dieser Stadt, aber du musst jetzt erstmal diesen elenden Berg hoch. Eigent­lich hast du ja Bock, weil Tra­di­tion und cooler Klub. Vor lauter Vor­freude hast du dir vorhin ein Olaf-Mar­schall-Nasen­pflaster auf­ge­klebt. Doch es ist ein biss­chen wie beim Wan­dern, das dir die Gesell­schaft als It-Hobby auf­ge­schwatzt hat. Viel Auf­wand für zwei-drei schöne Bilder. Und am Ende hast du nur sehr viel Hunger.

Denn der Betze brennt heute gar nicht. Genau genommen ist gar nichts los. Irgend­je­mand labert dich im breiten Pfäl­zisch voll, dass du dir erst eine Betze-Card zulegen musst, um dir ein Bier kaufen zu können. Das Rest­gut­haben löst du nach Abpfiff natür­lich nicht mehr ein. Geht ja gleich zurück – den Mit­tel­rhein ent­lang.

Was?! Ihr Voll­ex­perten von 11FREUNDE habt die fünf schlimmsten Aus­wärts­fahrten gekürt und dabei Duis­burg ver­gessen?! Und Sand­hausen? Und Nürn­berg? Euch zeig ich’s! Ja, bitte gerne. Hier geht’s zur Umfrage:

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