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5.) Olym­pia­sta­dion, Berlin

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin”, haben du und deine Freunde noch zuhause gegrölt. Aber das hier ist nicht Pokal­fi­nale, das hier ist Frei­tag­abend gegen Hertha. Einer aus eurer Rei­se­gruppe hat her­aus­ge­funden, dass man mit drei Län­der­ti­ckets wesent­lich güns­tiger in die Haupt­stadt fahren kann. Also steht euer Regio­nal­ex­press Nach­mit­tags irgendwo zwi­schen Wolfs­burg und Solpke und langsam wird’s auch zeit­lich eng. Das bil­lige Motel, das der Typ gleich mit­ge­bucht hat, liegt am Ost­kreuz und: Was? Das dauert eine Drei­vier­tel­stunde zum Sta­dion? Sach ma’, bist du dumm, oder was?!

Und natür­lich: Gegen Hertha dann der erwar­tete Krampf. Am Ende ein auch in dieser Höhe ver­dientes 0:0. Es ist Mitte November. 15 Blöcke wurden für Zuschauer gar nicht erst geöffnet. Es zieht sehr. Du weißt es noch nicht, aber du hast dir vorhin beim Gang aufs Klo eine lang­an­hal­tende Angina ein­ge­fangen.

Deine Freunde wollen danach noch Party in Berlin machen. Ihr landet auf der Simon-Dach-Straße. Und der Ronny, der dir hier diesen super­güns­tigen Trip, Ent­schul­di­gung, diese Reise orga­ni­siert hat, will am nächsten Morgen noch zum Reichstag. Natür­lich weiß nie­mand, dass man sich dafür vorab anmelden muss. Also kein Bild oben auf der Kuppel, aber gratis Kopf­schmerzen, wieder was gespart.

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4.) Allianz Arena, Mün­chen

Eigent­lich bist du nur froh, dass deine Mann­schaft auf­ge­stiegen ist und du diese Saison nicht nach Ingol­stadt reisen musst. Denn hier in Mün­chen, da steht das Sta­dion nicht an einem gott­ver­las­senen Ort ohne Kneipen, ohne ver­nünf­tigen ÖPNV, ohne Stimmu… oh.

Herz­lich Will­kommen in der Allianz Arena. Muss man den Bayern ja lassen. Wenn sie den Plan ver­folgt haben, ein Sta­dion zu bauen, das gleich­zeitig so steril, grö­ßen­wahn­sinnig und mitt­ler­weile aus­tauschbar daher­kommt wie ihr Verein, dann ist ihnen hiermit der nächste Titel sicher.

Wenn du orga­ni­siert her­ge­fahren bist, ent­geht dir mög­li­cher­weise die kopierte Bier­gar­ten­at­mo­sphäre auf dem asphal­tierten, mit Leucht­bal­lons aus­ge­stat­teten Weg zum Ein­gang. Dafür sitzt du irgendwo unterm Dach, wo dich nie­mand hört, du dafür aber geschützt bist vor 70.000 Zuschauern, die das Mia-san-mia-Gen in sich tragen wie das gerade im Fan­shop gekaufte neue Heim­trikot vor sich.

Ach ja: Deine Mann­schaft kriegt 0:5 einen vor den Latz, deine naiven Hoff­nungen starben schon mit Anpfiff (Lewan­dowski spielt doch!). Gute Heim­fahrt.

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Es gibt Städte im Ruhr­ge­biet, die schöner sind: Mün­chen-Frött­ma­ning.

3.) Sta­dion am Lotter Kreuz, Lotte

Wenn du nach Lotte musst, fangen hier die Pro­bleme schon an: Denn ent­weder spielt deine Mann­schaft in der Regio­nal­liga West – Bei­leid – oder wird heute Abend im DFB-Pokal aus­scheiden. Das Sta­dion liegt am Auto­bahn­kreuz. Und das ist kul­tu­rell auch schon alles, was man wissen muss.

Mit dem Zug kommst du in Osna­brück an, musst mit einem Bus quer durch Nie­der­sachsen, der dich an der Krüm­pel­straße raus­lässt. Sieht hier aus wie Erb­sen­ein­topf riecht. Oben auf dem Feld steht etwas, das auf den ersten Blick auch ein Rin­der­stall sein könnte. Ist aber ein zusam­men­ge­zim­mertes Self­made-Sta­dion. Char­mant, sagen einige. Du weißt aber, was das bedeutet, wenn es regnet und der Aus­wärts­block noch immer nicht über ein Dach ver­fügt.

Und trotzdem: sei froh, dass du mit dem Zug ange­reist bist. Denn jetzt fließt das Regen­wasser auf das zwei Meter tie­fer­lie­gende Gelände, das sich Gäs­te­park­platz nennt. Irgendein Bauer wird nach Abpfiff die Autos ein­zeln raus­ziehen müssen. Und der Bauer hat ne Menge Zeit. Die haben ihm damals den Rin­dersta… ach, egal.