Adama Traoré ist eine Naturgewalt. Mit fairen Mitteln ist Wolverhamptons Angreifer kaum zu bremsen, und genau das war seine Schwachstelle. Bis Traoré ein Wundermittel fand: Baby-Öl.
„Die Probleme wurden hauptsächlich dadurch verursacht, dass an Adama herum gezogen wurde“, so Nuno Espirito Santo. Einige Gegenspieler hängten sich buchstäblich dran an das Kraftpaket, andere hakten sich einfach unter, sodass enorme Kräfte auf Traorés Schultergelenke einwirkten. Doch die Gefahr ist größtenteils gebannt – dank eines kleinen Fläschchens, das der Rechtsfuß immer in seinem Kulturtäschchen hat und hütet wie einen Schatz. Kurz vor dem Beginn jeder Halbzeit schmiert Traoré seine gewaltigen Unter- und Oberarme großzügig mit Baby-Öl ein.
Um ganz sicher zu gehen, trägt Wolverhamptons Nummer 37 neuerdings auch ein bisschen Öl auf die Ärmel und die Schulterpartie seines Trikots auf, denn der Trick mit den glitschigen Armen hat sich natürlich schnell herumgesprochen bei den Verteidigern der Liga. Doch auch die gute alte Textilbremse ist ungleich schwieriger zu betätigen, wenn das Gewebe mit jenem Öl durchtränkt ist, das von Haus aus Baby-Popos geschmeidig halten und vor wunden Stellen schützen soll.
Wolverhampton-Coach Espirito Santo jedenfalls kann sich gut vorstellen, dass Traorés „letzte Ölung“ vor dem Anpfiff demnächst zahlreiche Nachahmer auf den Plan ruft. „Ja klar, warum nicht?“, grinste der Portugiese und strich sich verschmitzt durch seinen Nikolaus-Bart. „Das Einölen hat sich für Adama als sehr nützlich erwiesen. Ich glaube aber, dass einige Spielertypen das Öl lieber nicht an sich haben wollen – denn das kann nach hinten losgehen.“ Was Espirito Santo meint: Je rutschiger die eigenen Hände, desto schwieriger wird es auch, andere Spieler festzuhalten.
Adama Traoré jedenfalls will das glitschige Gefühl auf seiner Haut nicht mehr missen – zumindest auf dem Platz. Die Anzahl der Schulterluxationen, seit er sich regelmäßig einölt, beträgt: null.