Wayne Rooney ist nicht nur der Titelheld unserer neuen Printausgabe, sondern einfach auch ein geiler Typ. Wie diese zehn knallhart recherchierten Fakten über „Wazza“ beweisen.
Vom Bordstein zur Skyline
Die Lebensgeschichte des Wayne Mark Rooney ist die eines Malochers. Aufgewachsen im armen Liverpooler Stadtteil Croxteth, in der die Supermärkte statt Obst und Gemüse nur gefrorene Lebensmittel verkauften, der Vater ein Langzeitarbeitsloser, dessen fehlenden Lohn die Mutter als Putzfrau auszugleichen versuchte. Rüber zu Onkel Richie, dem Besitzer des örtlichen Boxklubs und anschließend auf die Straßen zum Kicken. Letzter Ausweg? Fußballprofi. Im Alter von zehn Jahren holte ihn der FC Everton zu sich. Rooney war im Headquartier des Everton Fanklubs getauft worden.
Wertvoller als englischer Tee
Bob Pendleton, ein ehemaliger Lokführer und Everton-Scout, und der Youth-Academy-Leiter Ray Hall hatten Rooney entdeckt. Hall erinnert sich an den Montagnachmittag 1994, als Pendleton mit Wayne Rooney und seinem Vater ins Büro gestürmt kam: „Rooney war schüchtern, aber als ich sah, dass Bob zitterte und seinen Tee über den ganzen Raum verschüttete, weil er so aufgeregt war, wusste ich, dass wir ein ganz besonderes Talent vor uns hatten.“ Erst zehn Jahre später wechselte der gestandene Nationalspieler für die Rekordsumme eines 19-Jährigen von 31 Millionen Pfund zu Manchester United. Zugegebenermaßen: Exklusiv hatte Scout Pendleton das Talent Rooney nicht ausgegraben. Ein Jahr vor seiner Entdeckung schoss der Neunjährige in nur einer Saison für seine Mannschaft Copplehouse Boys‘ Club 99 Tore.
The Impressions
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Das hat uns Mutti vor jedem Date gesagt (ohne Ergebnis). Das wussten wir vor der mündlichen Abiturprüfung (kein gutes Ergebnis). Wayne Rooney machte es bei seinem ersten Tor in der Premier League dahingehend viel besser. In der Saison 2002/03 hatte er im zarten Alter von 16 Jahren sein Debüt beim FC Everton gegeben. Gegen Tabellenführer FC Arsenal, der seit 30 Spielen ungeschlagen war, schien jedoch auch Rooney wenige Wochen später machtlos. Bis zur 90. Minute, als er aus zwanzig Metern nicht nur David Seeman sondern auch dem britischen Reporter einbläute: „Remember my name.“
Studieren sollen andere
Rooneys Tattoo ziert ein Songtext der Stereophonics: „Just Enough Education to Perform“. Dabei beweist ein älteres Zeugnis, dass der junge Wayne in Religionslehre „recht detailliert über das Leben Jesu“ berichten konnte. In Spanisch und Erdkunde gab es hingegen null Punkte.
Oh, Coleen
Mit 13 Jahren lernten sich Wayne und Coleen McLoughlin kennen. Vier Jahre später heiratete das Paar aus der Vorstadt. An die ersten Nächte in seiner Promivilla und der ruhigen Umgebung erinnerte sich Wayne Rooney später folgend: „Coleen fürchtete sich. Also kaufte ich einen Chow-Chow namens Fizz, brachte sie nach oben ins Bett und schaute DVDs während sie einschlief.“ Classy.
Bleed it out
Boxer wurde Wayne Rooney wohl nur nicht, weil laut seinem Vater – früherer Preisboxer – keine Baby-Boxhandschuhe hergestellt werden würden und er deshalb ein Everton-Trikot zur Geburt überreicht bekam. Nach anfänglich gutem Start in der Boxszene seines Onkels entschied sich Rooney also in Kindheitstagen für den Fußball. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab Blackburn-Profi Michael Gray eine zu verpassen, als dieser ihm in einer Bar spontan einen Dreier mit Wayne und dessen Frau Coleen vorschlug.
K.O.
Vielleicht wären einige weitere Lehrjahre in der Schule seines Onkels dennoch sinnvoll gewesen. Ging doch 2015 ein Handyvideo viral, indem sich Wayne Rooney und Stoke-Profo Phil Bardsley in der Küche ein Schattenboxen liefern. So ungenau, dass Rooney im dritten Versuch in die Faust seines Freundes lief und direkt ausgeknockt wurde. Arbeitgeber Manchester United bat den Stürmer zum Rapport. Der jubelte tags darauf als getroffener Boxer beim 3:0‑Sieg gegen Tottenham.
Three Lions
Mit 119 Einsätzen für die englische Nationalmannschaft gehört Kapitän Rooney zu den Top Zwei seines Landes und lässt Legenden wie Steven Gerrard (114) und David Beckham (115) in der Verbandsliste hinter sich. Dabei begann seine Karriere bei den Three Lions eher verschlafen: Das erste Teammeeting im Hotel verpennte Rooney flugs, sodass ihn Teamkollegen per Ersatzschlüssel holen mussten. Nach seinem ersten Tor für die Nationalelf unterschrieb Kollege Gerrard den Ball mit den Worten: „Gut gemacht, hässlicher Arsch!“.
Der Romantiker
Und auch Rooney höchstpersönlich gehört zu den Wählern einfühlsamer Wörter. Nachdem er rund um Weihnachten einen Bordellbesuch hinter sich brachte, schrieb er der leichten Dame auf die Autogrammkarte: „To Charlotte, I shagged u on 28 Dec. Loads of Love. Wayne Rooney“. Weitere zehn Stippvisiten wurden später durch den Boulevard per Videoaufnahmen belegt.
The One
Immerhin: Tore schießen kann er. Vielleicht sogar das schönste Tor der Premier-League-Geschichte. Darüber könnten wir jetzt debattieren oder uns einfach nochmal dieser Treffer gegen Manchester City gemeinsam anschauen und alle Diskussionen beiseitelegen. Lechzilechz.