Paulo Otavio holt sich seinen Preis ab, bei Schalke müssen wir an Stanley Kubrick denken und Eisenbahnfans freuen sich mit Hoffenheim. Das ist die 11 des 24. Spieltags.
Die Leute, die sich Schalke-Mainz 90 Minuten gegeben haben
257 Fehlpässe in 90 Minuten. Spieler, die schon zu Beginn der zweiten Halbzeit sichtlich nach Luft rangen. Krämpfe. Krampf. Das Spiel war so schlecht, wir hätten uns am liebsten mit Dosenbier daneben gestellt, auf die Werbebande eines örtlichen Autohauses gehauen und dieses wichtige Zeichen an den Amateurfußball gefeiert. Nur leider war das Bundesliga. Und deshalb war dieses Spiel, dem der Kicker zum ersten Mal seit acht Jahren die Note Sechs verlieh, für die meisten wohl nur auszuhalten, wenn sich Stanley-Kubrick-artig und zwangsfixiert auf den Fernseher schauen mussten. Ihnen gebührt in dieser Woche ein Platz in unserer 11 der Woche.
Yves Eigenrauch
„Vielleicht ist es auch basierend auf meinem Namen. Yves. Vielleicht bin ich zu na-yves.“ Eine halbe Stunde stand Yves Eigenrauch, Ex-Schalker und Euro-Fighter, Rede und Antwort im aktuellen Sportstudio. Er sprach über Schalke, über den Absturz, über die Entwicklung des Fußballs. Und vielleicht war einiges von dem, was er sagte, tatsächlich ein bisschen naiv. Aber immer noch authentisch. Und damit gelang Eigenrauch immerhin die beste Leistung eines Schalkers an diesem Wochenende. Glückwunsch.
Dodi Ludebakio
Ziemlich gut: Wie sich Herthas Dodi Lukebakio beim Stand von 1:1 den Ball schnappte, auf den Elfmeterpunkt legte und zum Sieg traf. Ziemlich ärgerlich: Dass der verdammte BER jetzt fertig ist, ansonsten hätte unser Gag, dass Lukebakio schon in dieser Woche an den Flughafen müsse, um den Leuten zu zeigen, wie man etwas erfolgreich durchzieht, genauso gesessen wie sein Strafstoß.
Pavel Kadaebarek
Bitte nicht wundern, wenn Sie in Sinsheim wohnen und Ihnen ab dieser Woche Reisegruppen älterer Herren entgegenkommen, die sie normalerweise eher an den Bahngleisen in den schottischen Highlands oder in Gruppenwaggons der Transsibirischen Eisenbahn erwarten würden. Aber Pavel Kadebarek erinnert mit seinen Läufen auf Hoffenheims rechter Außenbahn dermaßen an eine Lokomotive, dass sich Freunde des Dampfrosses dieses Exemplar einmal genauer ansehen wollen.
Paulo Otavio
Sprintete in der letzten Spielminute über den gesamten Platz, um den davoneilenden Munas Dabbur davon abzuhalten, das 3:1 zu schießen. Trat den Hoffenheimer dann derart hässlich von hinten um, dass wir ihm sogleich den Paolo Guerrero in Gold verleihen möchten – oder wenigstens einen neuen Satz Eisenstollen, denn die alten dürften noch immer knochentief in Dabburs Wade stecken.