Mit Manchester City hat Pep Guardiola den schlechtesten Saisonstart seiner Trainerkarriere hingelegt. Der FC Liverpool ist bereits auf neun Punkte davongezogen. Die Gründe dafür sinf vielfältig.
Portion Pech
Hinzu kommt eine gewisse Portion „Pech“. Das bezieht sich zum Beispiel auf einige zweifelhafte Entscheidungen des Video Assistent Referees, etwa als das vermeintliche Siegtor gegen Tottenham wegen eines angeblichen Offensivfouls aberkannt wurde. Der Klub hat laut Telegraph mittlerweile sogar schriftlich Bedenken bezüglich des technischen Hilfsmittel geäußert. Das Pech klebt aber auch Sergio Agüero und seinen Offensivkollegen regelrecht an den Füßen, wie sonst der Ball bei einer herrlichen Passstafette in der gegnerischen Hälfte. Ganze elf Mal traf Manchester City bisher die Latte oder den Pfosten, sechs Mal mehr als jedes andere Team der Liga.
Rote Konstanz
All diese Probleme führen dazu, dass die vergangenen Monate für Pep Guardiola den schlechtesten Saisonstart seiner Trainerkarriere bedeuten. Nie zuvor konnte eine seiner Mannschaften nach zwölf Spieltagen in einer europäischen Topliga weniger Punkten vorweisen.Doch diese Tatsache dürfte nicht die einzige sein, die ihm Kopfzerbrechen bedeutet. Denn mit dem FC Liverpool steht ihm nun bereits das zweite Jahr in Folge ein unglaublich konstanter und vor allem effizienter Konkurrent gegenüber, der einfach nicht patzen will. Die herausragende Verteidigung um Abwehrgigant Virgil Van Dijk lässt die wenigsten Gelegenheiten der Liga zu und hält die Mannschaft somit stets im Spiel. Vorne werden die Chancen nicht nur konsequent genutzt, sondern vor allem in den entscheidenden Momenten. Ob über die attackierenden Duracellhäschen auf den Außenverteidigerpositionen, nach geschickt ausgetüftelten Standards oder durch die Geniestreiche eines Mohamed Salah oder Sadio Mané – im Gegensatz zu ManCity erzielen die Reds die Tore, die sie brauchen, um zu gewinnen, egal wann und wie. Sechs Punkte hat der FC Liverpool schon durch Tore nach der 85. Minute geholt – die meisten der Liga – und soagr bereits drei Spiele gewonnen, die sie gemäß xG eigentlich hätten verlieren müssen.
Schwer zu schlucken
Eines dieser Spiele war an jenem Sonntag, als die rote Welle der Effizienz auch über Manchester City schwappte und Pep Guardiola all das gnadenlos zum Vorschein spülte, was in dieser Saison so schief läuft. Er hatte Pech, dass es nach fünf Minuten keinen Handelfmeter für sein Team gab, die nächste suspekte Entscheidung. Er musste mit ansehen, wie seine geschwächte Abwehrkette im Gegenzug und bereits aus den ersten zwei Schüssen der Reds zwei Tore kassierte, aus lediglich 0,18 xG. Er verfolgte ein Spiel, in dem seine Mannschaft bereits zum zwölften Mal in dieser Saison mehr Ballbesitz, mehr Pässe im Angriffsdrittel und mehr expected Goals als der Gegner vorzuweisen hatte. Am Ende aber blieben der nächste Pfostentreffer, nur ein Tor und die dritte Niederlage. Das 3:1 war ein Ergebnis, das sich die Mannschaft von Jürgen Klopp mit der guten alten „Vollgasveranstaltung“ und einer Menge Kaltschnäuzigkeit verdiente.
Es war aber aber auch ein Ergebnis, das aufgrund der Entstehung für Pep Guardiola nur schwer zu schlucken war, so wie die mittlerweile neun Punkte Rückstand auf den FC Liverpool. Womöglich war es all das, das dem Trainer in der stillen Minute vor der Pressekonferenz so durch den Kopf ging.