Wer steigt ab? Bleibt de Bruyne? Kann Wolfsburg Bayern herausfordern? Wir wollten es mal ganz genau wissen und haben Kristallkugel, Tarotkarten und die Sterne befragen lassen.
Wird Trainer Pep Guardiola wieder Meister mit dem FC Bayern?
Tarotkarten: Madame Weiss empfängt in ihrer Wohnung in Charlottenburg. Sie setzt sich an einen runden, dunklen Holztisch und breitet vor sich in einer Reihe 78 verdeckte Tarotkarten aus. Zur ersten Frage zieht sie eine eindeutige Karte: Ein Mann liegt auf dem Boden, in seinem Rücken stecken zehn Schwerter. „Guardiola hat derzeit mit internen Machtkämpfen zu kämpfen, die ihn und auch seine Autorität untergraben“, sagt sie. „Er befindet sich im schöpferischen Chaos. Die Situation wird sich weiter dramatisieren und Herr Guardiola scheint ein Problem mit seiner Selbstüberschätzung zu haben.“ Wenn es so weitergehe wie bisher, werde München nicht Meister.
Wird die Meisterschaft spannender, kann Wolfsburg Bayern herausfordern?
Astrologie: Jannis Okun hat eine Marktlücke entdeckt: Er ist Sportastrologe. Seine Prognosen auf Astroarena.org erstellt der Hamburger Kriminologiestudent am Laptop mit einer Software. „Zirkel und Stift braucht man nicht mehr“, sagt der 26-Jährige und prophezeit: „Die Meisterschaft wird wieder spannend. Durch Neptun in Konjunktion zur Sonne des Vereinshoroskops ist der FC Bayern geschwächt.“ Eine schwierige Rückrunde deutet sich zudem durch den strengen Saturn auf dem Aszendenten von Manager Matthias Sammer an. Die Münchner könnten sogar nur Dritter hinter Überraschungsmeister Wolfsburg und Dortmund werden, deutet Okun an. „Dieter Hecking und der VfL haben beide am 12. September Geburtstag, dazu kommt eine Reihe von Spielern, die im Zeichen Jungfrau geboren sind und in diesem Jahr vom Übergang des Glücksplaneten Jupiter über ihre Sonne profitieren.“
Steigt Manager Michael Preetz ein drittes Mal mit Hertha BSC ab?
Rauchdeuten: Stefanie Gralewski atmet tief durch. „Als Hertha-Fan finde ich Preetz ja furchtbar“, sagt die Berliner Hexe, wie sie sich selbst bezeichnet. „Aber ich darf mich nicht von privaten Gefühlen leiten lassen.“ In ihrer Hellersdorfer Wohnung sitzt sie vor einem gusseisernen Topf. Nordische Völker nutzten einst Rauch und Runen, um den Götterwillen zu interpretieren, heute bietet Gralewski damit Lebensberatung an. Sie holt Gewürzstreuer aus dem Regal, auf denen Lebensbaum oder Hexenrauch steht. Sie streut den Inhalt auf die glühende Kohle im Topf und hält ihr Gesicht in den aufsteigenden Rauch. „Sieht unauffällig aus, wir müssen diesmal nicht so sehr zittern“, sagt sie. Preetz und Trainer Dardai bleiben, die Klasse wird gehalten, aber nach der Saison „türmen sich Gewitterwolken auf, die sich in einem Rumms entladen“.
Astrologie: „Hertha steigt nicht ab“, sagt Okun. „Es finden sich einige positive Jupiter-Aspekte bei Spielern, aber auch bei Trainer Dardai.“ Ob der aber wirklich einen Jungfrau-Aszendenten hat, ist unsicher. In den letzten Jahren hat Okun Training und Spiele der meisten Bundesligisten besucht, um Geburtszeiten zu erfragen, einige fehlen noch. Bei Hertha aber „zeigen sich keine einschneidenden Auslösungen wie Saturn- und Pluto-Aspekte, die einen Abstieg anzeigen können“.
Tarotkarten: Madame Weiss sieht es wenig anders. „Der Trainer ist nicht in seiner Mitte und handelt gegen sich selbst. Die Spieler sind entweder noch unerfahren oder benehmen sich wie im Kindergarten.“ Doch Dardai führe die Spieler nicht alleine. „Da spielen andere Machtpersonen im Geheimen hinein – und deshalb wird Hertha nicht absteigen.“