Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Kein Vorteil - kein Pfiff

Wegen Punkt eins, dem unfairen Ver­halten, kennt das Regel­werk zwar sechs Aktionen, bei denen der Schieds­richter dazu auf­ge­for­dert ist, die Art und Weise der Aus­füh­rung zu bewerten (so muss er bei Rem­peln oder Stoßen über­legen, ob die Aktion fahr­lässig“ oder rück­sichtslos“ war oder mit über­trie­bener Härte“ geschah), doch es gibt vier unfaire Hand­lungen, bei denen er keinen Spiel­raum hat.

In den Regeln heißt es ganz explizit: Bei diesen vier Ver­stößen hat der Schieds­richter nur zu ent­scheiden, ob sie begangen wurden, aber nicht, in wel­cher Form.“ Einer der vier Ver­stöße ist: einen Gegner halten“. 

Ein­deu­tige Regel

Wegen Punkt zwei, dem unglück­li­chen Miss­ge­schick, findet sich im Regel­werk die eben­falls ein­deu­tige Regel: Ein Hand­spiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem Arm absicht­lich berührt.“

Dass bei einem Lauf- und Kampf­spiel der Ball einem Spieler jeder­zeit zufällig an den Arm fliegen kann, ist ja offen­sicht­lich. Dass dies nur zu bestrafen ist, wenn der Spieler Arm oder Hand absicht­lich benutzt, um einen Vor­teil zu erlangen, ist aus Gründen der Fair­ness ebenso ein­leuch­tend.

Schauen wir uns nun zwei Szenen aus dem Revier­derby vom Wochen­ende an. In der 53. Minute, direkt vor dem 0:1, umklam­merte Sokratis im Straf­raum mit seinem rechten Arm Guido Burg­staller.

Kein Vor­teil – kein Pfiff

Den meisten Beob­ach­tern (inklu­sive Skys Regel­ex­perten Peter Gagel­mann) war das für einen Elf­meter zu wenig“. Anders in der Nach­spiel­zeit. Da blockte Marc Bartra per Spreiz­schritt eine Flanke und von seinem rechten Fuß prallte der Ball gegen seinen linken Unterarm. Das, so sagten die meisten Kom­men­ta­toren später, war ein klarer Hand­elf­meter.

Dabei ist es nicht nur nach dem Wort­laut der Regel, son­dern vor allem auch im Geist des Fuß­balls“ genau umge­kehrt: Das unfaire Halten von Sokratis musste zwin­gend einen Pfiff nach sich ziehen (völlig unab­hängig davon, wie lange oder wie kräftig der Grieche zupackte), wäh­rend Bartra sich ganz offen­sicht­lich keinen Vor­teil dadurch ver­schaffen wollte, dass er Ball absicht­lich mit der Hand spielte.