Mit Bruno Labbadia würde bereits der vierte Trainer in dieser Saison bei Hertha BSC unterschreiben. Weshalb das womöglich sogar Sinn macht.
Wenig Jubel, viel Trubel und naja, doch ordentlich Heiterkeit: Bei Hertha ist in dieser Saison viel Musik drin. Mit Bruno Labbadia soll jetzt schon der vierte Trainer in der aktuell aufgrund der Coronavirus-Krise nicht laufenden Saison beim Fußball-Bundesligisten unterschreiben.
Womit die Berliner dann aus ihrer Sicht endlich letzte Relikte aus der so unliebsamen wie seltsamen Zeit des getürmten Jürgen Klinsmann hinter sich lassen würden. Denn der bisherige Trainer Alexander Nouri kam mit dem Kurztrainer Klinsmann nach Berlin. Dass er Hertha im Sommer verlässt, ist bereits seit einigen Wochen amtlich.
Hertha würde seiner Linie mit der Verpflichtung treu bleiben. Mit einem weniger prominenten Trainer (Ante Covic, zwölf Bundesliga-Spiele unter seiner Regie) haben sie die Saison begonnen, dann kam ein großer Name (Jürgen Klinsmann, neun Spiele), gefolgt von weniger prominent (Alexander Nouri, vier Spiele) und nun heißt es wieder prominenter Übungsleiter.
Ein flottes Trainer-Bingo also, das allerdings in Runde vier sogar Sinn machen könnte. Denn von allen Trainern in dieser Saison ist Labbadia sicher der Erfahrenste. Wer weiß, ob er das Team überhaupt noch aus der verkorksten Saison hinausführen muss, angesichts der Coronavirus-Krise ist das ja nicht sicher. Vor allem sollte er die Mannschaft sicher in die nächste Saison führen.
Allerdings eilt Labbadia auch der Ruf voraus, eine Mannschaft recht schnell zum Erfolg führen zu können, dann aber nicht immer lange durchhält, wie zuletzt beim VfL Wolfsburg. Berlin wäre schon Labbadias achte Station des gebürtigen Hessen im Profifußball (darunter war zweimal Hamburger SV, mit dem er einmal den Klassenerhalt schaffte).
Aber Bruno Labbadia trägt einen großen Namen und daran scheint Hertha ja in der Klinsmann-Intermezzo gefallen gefunden zu haben – der allerdings hat seinen großen Namen vor allem mit sich herumgetragen. Bruno Labbadia hat sich hingegen schon bewiesen als Trainer. Und wenn die große Lösung Niko Kovac schon nicht klappt, dann ist Labbadia schon eine Alternative für Hertha.
Der Vertrag, der Bruno Labbadia vorliegt, soll angeblich eine Laufzeit bis 2022 haben. Das ist schon mal sehr mutig von einem Klub, bei dem zuletzt die Trainer fast im Monatstakt aus ihren Verträgen ausgeschert sind oder ausgeschert wurden.
Dieser Kommentar erscheint im Rahmen unserer Kooperation mit dem Tagesspiegel.