Kuriose Dopplungen von Pokal- und Meisterschaftsspielen gibt es viele. Doch nichts kommt an die epische Häufung von fünf Spielen in vier Städten heran, die sich der FC Arsenal und der FC Liverpool vor fast vierzig Jahren lieferten.
Eigentlich wäre das heutige Pokalspiel zwischen Frankfurt und Bremen die zweite Begegnung der beiden Teams in nur drei Tagen gewesen. Schon am Sonntag hätten die Klubs ja in der Liga aufeinandertreffen sollen, bevor diese Partie dann kurzfristig abgesagt wurde. Eine solche enge Taktung von direkten Duellen ist keineswegs ungewöhnlich; bereits in der letzten Pokalrunde war es ja so, dass Schalke und Hertha gerade fünf Tage nach ihrem Bundesligaspiel erneut aufeinandertrafen.
Aber irgendwie scheinen es die Bremer zu sein, die ein besonderes Händchen haben, wenn es um die Häufigkeit von Spielen gegen denselben Gegner geht. Immerhin hält Werder zusammen mit dem HSV eine ungewöhnliche Bestmarke: Im April und Mai 2009 bestritten die Teams in nur 19 Tagen vier Spiele gegeneinander. Jeweils eines in Pokal und Meisterschaft und dann noch zwei in der Europa League.
Ein Rekord für Erstligamannschaften ist das allerdings nur für Deutschland. Denn vor knapp vierzig Jahren bekamen es der FC Arsenal und der FC Liverpool hin, in weniger als drei Wochen in vier verschiedenen Städten fünf Spiele auszutragen! Das war überhaupt nur deshalb möglich, weil damals im englischen Pokal Partien bei unentschiedenem Ausgang wiederholt wurden – und zwar theoretisch unbegrenzt oft.
Die Saga begann am 12. April 1980 in Sheffield. Das Spiel wurde an einem neutralen Ort ausgetragen, weil es sich um das Halbfinale handelte. Mehr als 50.000 Fans strömten ins Hillsborough-Stadion, um den amtierenden Meister (Liverpool) und den amtierenden Pokalsieger (Arsenal) zu sehen. Viel mehr gab es allerdings nicht zu bestaunen, sieht man einmal davon ab, dass Brian Talbot von Arsenal in der 85. Minute Liverpools Keeper Ray Clemence überlupfte. In seinem 600. Spiel für die Roten hatte Clemence aber Glück – der Ball klatschte an die Latte. So stand auch nach 120 Minuten noch 0:0.
Vier Tage später traf man sich erneut, diesmal in Birmingham. David Fairclough brachte Liverpool in Führung, doch Alan Sunderland glich noch aus. Zwar protestierten die Spieler des Meisters, weil sie eine Abseitsstellung gesehen haben wollten, doch der Schiedsrichter ließ den Treffer gelten. Im anderen Halbfinale setzte sich am selben Tag der Zweitligist West Ham United durch, doch noch wussten die Londoner nicht, wer ihr Endspielgegner sein würde, denn die Verlängerung in Birmingham brachte vor 41.000 Zuschauern keine weiteren Tore, es blieb beim 1:1.