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Als Paul Pogba erst­mals das United-Trai­nings­ge­lände betrat, grüßte ihn sein Namens­vetter Paul McGuin­ness. McGuin­ness war damals U‑18-Coach bei Man­chester United. Schon bald sprach der von unglaub­li­chen Fähig­keiten“, wenn es um Pogba ging. Fähig­keiten, die er bei Juventus Turin in 124 Spielen aus­baute und mit denen er der fran­zö­si­schen Natio­nal­mann­schaft 2018 zum WM-Titel ver­half. Fähig­keiten, die er aber bei United nie zur vollen Zufrie­den­heit der Fans ent­falten konnte. Und zur eigenen erst recht nicht.

Manchmal weiß man nicht, dass man depressiv ist, man will sich ein­fach iso­lieren, allein sein. Das sind unver­kenn­bare Anzei­chen“, sagte Pogba nun in einem Gespräch mit der fran­zö­si­schen Zei­tung Le Figaro. Erst­mals hätten diese depres­siven Stim­mungen in der Zeit unter José Mour­inho ein­ge­setzt. Im Sommer 2016 war Pogba zeit­gleich mit dem Por­tu­giesen zu United gewech­selt. Damals für die Rekord­summe von 105 Mil­lionen Euro. 2018 berich­tete Mour­inhos Medi­en­be­rater Eladio Parames, dass Mour­inho nie die Absicht gehabt hätte, Pogba zu ver­pflichten. Der Klub hätte dies aus rein kom­mer­zi­ellen Gründen getan. 

Den­noch ver­lief die erste gemein­same Saison gut: United gewann 2017 den League Cup und die Europa League. Als der Erfolg in der Fol­ge­saison aus­blieb, ver­schlech­terte sich jedoch auch die Bezie­hung zwi­schen Spieler und Trainer. Mour­inho stellte Pogbas Qua­li­täten als Füh­rungs­spieler in Frage und beklagte öffent­lich die feh­lende Ein­stel­lung des Fran­zosen. 

Mix aus Physis und Fein­ge­fühl

United und Pogba: Eigent­lich eine Bezie­hung, die viel­ver­spre­chend begonnen hatte. In der United-Jugend war der hoch­ge­wach­sene Fran­zose zusammen mit Jesse Lin­gard Teil eines Erfolgs­teams gewesen, das 2011 den FA Youth Cup gewann. Viele Ele­mente seines Spiels hat Pogba der beson­deren United-Lern­kultur zu ver­danken. Trainer und Mit­ar­beiter sollen ihn stets ans Limit gebracht und dafür gesorgt haben, dass er zu einem defensiv- und offen­siv­starken All­rounder wurde. Sir Alex Fer­guson hatte in seiner United-Zeit durch­ge­setzt, den Jugend­trai­nern mehr Frei­heiten zu geben. So konnten die Trainer den Spie­lern ein Umfeld bieten, in denen sich diese frei ent­falten konnten. 

Eine wöchent­liche Ein­heit war aus­schließ­lich dem Spie­le­ri­schen gewidmet, intern nannte man es schlicht play“ . Pogba pro­fi­tierte von diesen Ses­sions: Tech­nisch ist er heute ein Hig­hend-Fuß­baller, sein Spiel hat das spek­ta­ku­läre, ungeskrip­tete Stra­ßen­fuß­ball-Ele­ment. Der Mix aus Physis und Fein­ge­fühl sucht im Welt­fuß­ball sei­nes­glei­chen. Und trotzdem ist das resi­li­ente Merkmal ein anderes: Pogba ist unvoll­endet.

Geschichte wie­der­holt sich

Pogbas aktu­eller Ver­trag in Man­chester läuft zum Sai­son­ende aus. United will mit ihm ver­län­gern, aber die Ver­hand­lungen sind ins Sto­cken geraten. Der Spieler soll wech­sel­willig sein. Zur­zeit weilt Pogba bei der Natio­nal­mann­schaft in seiner Heimat. Das gab ihm die Mög­lich­keit mit Le Figaro zu spre­chen. Nach einem poten­ti­ellen Wechsel gefragt, ant­wor­tete er: Warum nicht? Es ist immer gut, mit seinen Team­kol­legen in der Natio­nal­mann­schaft und im Verein zu spielen.” Die Spe­ku­lanten ließ das selbst­ver­ständ­lich heiß laufen. Kylian Mbappé, noch bei PSG unter Ver­trag, wäre ein sol­cher Team­kol­lege. 

Nach Infor­ma­tionen der Gaz­zetta dello Sport ist auch Juventus Turin inter­es­siert, Pogba zurück­zu­holen. Real Madrid soll selbst­ver­ständ­lich eben­falls an einer Ver­pflich­tung inter­es­siert sein. Fest steht: Pogba ist bei United offenbar unglück­lich. United kann in dieser Saison zudem keinen Titel mehr gewinnen. Beides Argu­mente, die Pogba zu einem Wechsel bewegen.