Freunde, haltet die Druckerpressen an, heute ist „Weltbodentag“! Und weil die 11FREUNDE-Redaktion komische Gedenktage liebt wie kleine Kinder Schokoladeneis, präsentieren wir euch die schönsten Storys über Platzwarte!
7.
Ein Platzwart hätte beinahe den Start einer der ruhmreichsten Karrieren im deutschen Nachkriegsfußball versaut: Im Mai 1947 sollte ein kleiner blonder Hänfling namens Uwe Seeler sein erstes Pflichtspiel für den Hamburger SV absolvieren. Da jedoch der Rasenplatz am Rothenbaum aufgrund starker Regenfälle in einem bedauernswerten Zustand war, verbot der Platzwart dem HSV-Nachwuchs zunächst, das heilige Grün zu betreten. Begründung: Die große Bühne sollte allein den Großen vorbehalten werden. Erst nach minutenlanger Quengelei des kommenden Weltstars („Meine Tore sind doch auch nicht schlechter, oder?“) gab der Herr des Rasens das feuchte Geläuf frei. Gott segne diesen Platzwart.
8.
Uwe Klimaschefski, Alptraum aller Platzwarte: Während seiner Zeit als Trainer beim FC Homburg ließ „Klima“ einst den nörgelnden Rasenpfleger von seinen Spielern an den Torpfosten fesseln und mit Vollspannstößen eindecken. Der arme Meckerrentner wurde erst von seiner Gattin erlöst, die mit einem riesigen Küchenmesser über den Rasen stürmte und ihren Mann schließlich befreite.
9.
„Platzwart packt aus! Stolpert Dr. Paulick über 230 000 Mark?“ betitelte die „Bild“-Zeitung im November 1989 einen Artikel über die krummen Geschäfte des FC St. Pauli-Präsidenten Dr. Otto Paulick. Der hatte nach eigener Aussage 230.000 Mark aus der Vereinskasse für die Arbeiten der „Bau-Tischlerei Schulz“ überwiesen – dumm nur, dass diese Arbeiten offenbar nie wirklich durchgeführt worden waren. Pauli-Platzwart Karl-Heinz Manthey: „Von dieser Firma war nie jemand am Millerntor. Ich war jeden Tag da. Ich hätte die doch sehen müssen.“
10.
Sparfuchs Guido Buchwald: Kurz nach seinem Wechsel zum japanischen Klub Red Diamonds Urawa Mitte der Neunziger, suchte der Weltmeister nach günstigen Angeboten für seinen neuen Garten. Es galt ein zwölf Quadratmeter großes Stück Land mit neuem Rasen begrünen zu lassen. Erstes Angebot: 5000 Mark! Klar, dass „Diego“ auf die Dienste des deutlich genügsameren Platzwartes der Red Diamonds zurück griff. Spekulation der „Berliner Zeitung“: „Seitdem wird gemunkelt, dass nun im Stadion ein Stück Rasen fehlt.“
11.
Andy Brehme ist: Der Seher. Im April 1996 motzte der Weltmeister im „MOPO“-Interview: „Wenn wir absteigen, ist unser Platzwart schuld. Wir haben den schlimmsten Rasen der Bundesliga. Eigentlich ist es ja keiner mehr. Seit Monaten wird da nur noch Sand draufgeschüttet. Schon in der Winterpause habe ich den Platzwart aufgefordert, das zu ändern. Es nützte nichts.“ Und nur einen Monat später, wir erinnern uns, lag der Andy beim Rudi weinend an der Schulter, Kaiserslautern war gerade abgestiegen. Dem Platzwart sei Dank.