Eintracht Frankfurt trifft mit Benfica Lissabon auf eine der spannendsten europäischen Mannschaften. Zum Partycrasher für die Hessen könnten dabei ein neuer CR7, ein alter Bekannter und der brasilianische Claudio Pizarro werden.
Ruben Dias
Wenn ein 21-Jähriger von Jorge Mendes beraten wird, weiß man ja eigentlich schon, über welche Kategorie Spieler man redet. Wenn es dann auch noch heißt, dass dieser Spieler möglicherweise Diego Godin bei Atletico Madrid beerben soll, kann es eigentlich keine Steigerung mehr geben. Und tatsächlich: Auf seiner Position und in seiner Alterklasse hat Innenverteidiger Ruben Dias allerhöchstens ein, zwei Matthijs de Ligts vor sich. Dias ist zweikampfstark, gut in der Spieleröffnung, torgefährlich, eigentlich komplett.
Weswegen Benfica alles daran setzt, Dias noch ein wenig zu halten, er gilt schließlich als der neue Kapitän. Ein Amt, das er schon in zahlreichen seiner stolzen 63 Juniorennationalspiele ausgefüllt hat. Mittlerweile ist er auch in der A‑Nationalmannschaft angekommen, sein Weg wird demnächst unweigerlich weiterführen. Für ein Talent seiner Güteklasse ist Portugal leider einfach zu klein.
Jonas
Wenn Claudio Pizarro einen Seelenverwandten hat, dann ist das, na klar, Ailton. Aber auch Benficas Jonas würde sich anbieten, denn ähnlich wie Pizarro ist auch der Brasilianer in Diensten Lissabons ein zuverlässig knipsender Fußball-Halbrentner mit erschlagend vielen Titeln in der Vita. Jonas kam 2014 aus der Vereinslosigkeit zu Benfica, und wenn in Portugal noch niemand das geflügelte Wort von Arsch und Eimer eingeführt hat, dann sollte man das dringend noch vor Jonas‘ Karriereende tun. In 177 Spielen hat der Brasilianer wahnwitzige 136 Tore geschossen, allein in der letzten Saison 34 in 30 Ligaspielen. Auch in dieser Saison kommt er bereits auf 14 Pflichtspieltreffer, und das, obwohl er wegen seines hohen Alters regelmäßig mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hat.
Immerhin: Behandeln kann er sich quasi selbst. Bis er 20 war, hatte er nirgends einen Profivertrag unterschrieben, sondern lieber in der Heimat Pharmazie studiert, der Legende nach mit herausragenden Noten. Dass er sich dennoch für den Fußballsport entschied, war sicherlich kein Fehler. Jonas erinnert von der Mischung seiner Talente an Thomas Müller: Irgendwie kann er alles halb-gut und ist deswegen sehr herausragend. Müller voraus hat er sicherlich den ausgeprägten Torriecher, der ihn in Lissabon viermal Torschützenkönig werden (plus ein weiteres Mal bei Gremio), drei Meisterschaften einen Pokal und diverse Liga- und Superpokale gewinnen ließ. Außerdem hat er der Fußballgeschichte einen der wunderschönsten Fails überhaupt geschenkt, den er am Donnerstag gegen Frankfurt gerne wiederholen kann: