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Als Borussia Dort­mund Anfang April 2011 auf dem Weg zur Meis­ter­schaft inner­halb von zwei Spielen fünf der 12 Punkte Vor­sprung auf Bayer Lever­kusen ver­spielt hat und Anfang der zweiten Halb­zeit zuhause gegen Han­nover 96 mit 0:1 in Rück­stand gerät, schnappt sich der 18-jäh­rige Mario Götze an der Mit­tel­inie den Ball. Er spa­ziert durch die Ver­tei­di­gung der Nie­der­sachsen und bringt ihn im Tor unter. Es ist der Lauf zur ersten Dort­munder Meis­ter­schaft unter Jürgen Klopp. Der BVB gewinnt mit 4:1 und kann einen Monat später ein paar Runden um den Borsig­platz drehen.

Götze ist das große Ver­spre­chen auf eine große Dort­munder Zukunft, die sogar zur Wach­ab­lö­sung im deut­schen Fuß­ball werden könnte. Und auch wenn er sich mit einer Scham­bein­ent­zün­dung durch die fol­gende Double-Saison schleppt, so hat er noch zu viele gute Jahre in sich, um traurig zu sein. Im nächsten Jahr spielt er bis Mitte April seine beste Saison im Dort­munder Dress. Sein Spiel wirkt unend­lich leicht.

Doch ein paar Wochen vor Wem­bley und nur Minuten vor den Halb­fi­nal­spielen gegen Madrid wir­belt die Ankün­di­gung seines Wech­sels ordent­lich Staub auf. Klopp, der bereits Sahin und Kagawa ans große Geld ver­loren hat, mode­riert die Borussia trotzdem ins Finale. Aber inner­halb von nur fünf Wochen kas­sieren die Dort­munder zwei schmerz­hafte Nie­der­lagen gegen Bayern. Sie haben dem BVB das Symbol ihrer Zukunft genommen und den Klub in Wem­bley geschlagen. 

Guar­diola ent­eilt der Liga, Götze bleibt stehen

Bei Götzes Rück­kehr nach Dort­mund im November 2013 wird er beschimpft. Er wird ver­achtet für das, was er tat und vor allen Dingen für das, war er zer­störte. Das West­fa­len­sta­dion ist außer sich. Ton­band­ge­räte laufen mit. In einem Bun­des­liga-Trai­nings­zen­trum werden die Auf­nahmen in Zukunft hin und wieder beim Ein­zel­trai­ning abge­spielt, um die Spieler auf jedes Sze­nario vor­zu­be­reiten. Pep Guar­diola schickt ihn in den Spie­ler­tunnel, um sich auf­zu­wärmen.

Als er beim Stand von 0:0 ein­ge­wech­selt wird, schreibt er eine dieser klas­si­schen Fuß­ball­ge­schichten. Götze trifft zum 1:0, erschro­cken reißt er seine Arme hoch, nicht um sich zu ent­schul­digen. Er wirkt über­for­dert. Die Bayern werden mit 3:0 gewinnen und nun sieben Punkte Vor­sprung auf den BVB haben. In den nächsten Jahren sieht der BVB die Bayern nicht einmal mehr im Fern­glas. Guar­diola ent­eilt der Liga, nur Götze bleibt stehen.