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Wolf­gang Niers­bach wirkte wenig zuver­sicht­lich. Ich sehe ein­fach nicht den Raum und auch keine Partner im Fernseh- und Spon­so­ren­be­reich“, sagte der DFB-Prä­si­dent ver­gan­gene Woche in einem Inter­view mit dem ZDF. Darin ging es um den Vor­schlag, einen dritten euro­päi­schen Wett­be­werb zu ver­an­stalten. Für Teams, die es weder in die Europa oder gar Cham­pions League schaffen. Die Idee war auf einer Uefa-Tagung in Malta dis­ku­tiert worden und von eben­jenen kleinen Ver­bänden vor­ge­tragen worden, die jähr­lich ab Sep­tember mit dem Fern­rohr ver­folgen, was sich auf Europas Fuß­ball­fel­dern abspielt“, so Niers­bach.

Für die kleinen Ver­bände ist so ein dritter Cup natür­lich attraktiv, ebenso für deren Fans, die inter­na­tio­nale Aus­wärts­fahrten höchs­tens vom Hören­sagen kennen. Aller­dings hat Niers­bach Recht, für Spon­soren und TV ist ein noch klei­nerer Wett­be­werb unin­ter­es­sant. Das liegt vor allem an der euro­päi­schen Fixie­rung auf die Cham­pions League, die eine gene­relle Unge­rech­tig­keit im euro­päi­schen Fuß­ball mit sich bringt. Dass die Teams der kleinen Ver­bände in Europa keine Rolle (mehr) spielen, liegt näm­lich zuerst an der unver­hält­nis­mä­ßigen Auf­rüs­tung der Königs­klasse.

Das viele, viele Geld muss anders ver­teilt werden

Die Uefa hat ein System geschaffen, dass die Rei­chen noch rei­cher und den Abstand zwi­schen Groß und Klein stetig größer macht. 2013/14 schüt­tete der Ver­band satte 904.600.000 Euro an die Teil­nehmer der Königs­klasse aus, dagegen ledig­lich 206.100.000 Euro an die Teil­nehmer der Europa League, die im Schatten der großen Schwester schon längst zu einer belang­losen Kir­mes­ver­an­stal­tung ver­kommen ist. Ein dritter Wett­be­werb für die noch klei­neren Kleinen wäre nach dieser Rech­nung nicht mehr als ein Gna­den­brot.

Dabei müsste man drin­gend den finan­zi­ellen Graben zwi­schen den beiden Wett­be­werben schließen. Die natio­nalen Ligen werden durch das Per­pe­tuum Mobile der CL-Ein­nahmen von einigen wenigen Klubs domi­niert, die sich dann ab Februar, wenn die Meis­ter­schaft fest­steht, auf die wirk­lich wich­tigen Spiele in der Königs­klasse kon­zen­trieren. Die Idee einer Euro­pa­liga“, von Europas Groß­klubs Ende der Neun­ziger aus­ge­tüf­telt, ist auf diese Art längst wahr geworden. Mit einer Auf­wer­tung der Europa League hätten auch klei­nere Teams wieder die Chance, von einer Teil­nahme am euro­päi­schen Wett­be­werb finan­ziell zu pro­fi­tieren, was auch die sport­liche Schere in den natio­nalen Ligen wieder ein wenig schließen würde. Für das viele, viele Geld, das die Uefa jähr­lich aus­schüttet, muss ein anderer Ver­tei­lungs­schlüssel gefunden werden.

Wenn man bei der Uefa schon dar­über nach­denkt, einen dritten euro­päi­schen Cup ein­zu­führen, sollte man den Pokal der Pokal­sieger wie­der­bleben. Ein geschichts­träch­tiger Wett­be­werb, der zudem durch die strikte Teil­nahme aus­schließ­lich der Cup-Gewinner eine Exklu­si­vität hätte, die der Cham­pions League längst ver­loren gegangen ist. Ein wei­terer Vor­teil: Durch das K.-o-System könnten auch klei­nere Teams mal für eine Sen­sa­tion sorgen. Für einen sol­chen Wett­be­werb, der den Fans Span­nung, den Klubs Pres­tige und Exklu­si­vität und den Wer­be­part­nern eine gute Mischung aus großen Namen und Under­dogs böte, wären dann sicher­lich auch genü­gend Raum“ und Partner im Spon­so­ren­be­reich“ vor­handen.