Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Seite 2: Wie Labbadia die Jugend fördert

Lab­badia hat den Teen­ager gleich nach seinem Amts­an­tritt im April aus der U 19 zu den Profis hoch­ge­zogen. Und ver­mut­lich hätte Netz schon viel früher in der Bun­des­liga debü­tiert, wenn er sich nicht im Mai den Fuß gebro­chen hätte. Mir gefällt er“, sagt Lab­badia. Wir arbeiten extrem mit ihm. Aber er braucht noch ein biss­chen.“

Per­spek­ti­visch soll er auf der Posi­tion des Links­ver­tei­diger Marvin Plat­ten­hardt und Maxi­mi­lian Mit­tel­städt her­aus­for­dern und irgend­wann ver­drängen. Ziel muss sein, dass er mehr spielt“, sagt Lab­badia. Wir werden ihn total för­dern.“

Lab­ba­dias Nummer vier

Netz ist nach Jessic Ngankam, Lazar Samardzic und Marton Dardai bereits der vierte Spieler aus Her­thas Aka­demie, der unter Lab­badia den Sprung in die Bun­des­liga geschafft hat. Das ist eine mehr als respek­table Quote und nicht zuletzt Aus­weis dafür, dass Lab­badia die Nach­wuchs­för­de­rung wirk­lich ernst nimmt. Her­thas Trainer ist keiner, der die Talente ein­fach durch­winkt und sie dann sich selbst über­lässt. Er begleitet die Talente auf ihrem Weg, wohl­wol­lend, aber auch for­dernd. Es ist schön, dass wieder ein Eigen­ge­wächs sein Debüt gegeben hat“, sagt er. Ich bin gespannt und hoffe, dass Luca das als Ansporn nimmt: Hey, ich will jetzt mehr.’ Das liegt nur an ihm.“

Dabei ist die Gesamt­si­tua­tion alles andere als ideal. Durch die coro­nabe­dingten Beschrän­kungen fehlt Netz die Mög­lich­keit, in der U 19 oder U 23 die Spiel­praxis zu sam­meln, die er in diesem Sta­dium seiner Kar­riere drin­gend benö­tigt – zumal nach der Ver­let­zungs­pause, durch die er im Sommer die kom­plette Vor­be­rei­tung ver­passt hat. Das ist für Luca nicht gut“, sagt Lab­badia.

Defen­sive Robust­heit, offen­siver Drang

An die Inten­sität bei den Profis hat Netz sich erst gewöhnen müssen, davon abge­sehen aber bringt er alle Vor­aus­set­zungen mit, um sich auf diesem Niveau zu behaupten. Der U‑Nationalspieler ver­bindet defen­sive Robust­heit mit offen­sivem Drang. Er hat einen sehr, sehr guten linken Fuß. Er hat für einen Linksfuß aber auch einen sehr guten rechten Fuß“, sagt Lab­badia. Das ist das Inter­es­sante an ihm, weil es sehr selten ist.“

Bei seinem Kurz­ein­satz am Samstag waren seine Stärken zumin­dest zu erahnen. Kurz nach seiner Ein­wechs­lung wagte Netz auf der linken Seite einen ener­gi­schen Vor­stoß. Doch anstatt den Angriff mit einem Schuss aufs Tor abzu­schließen, ent­schied er sich zu einer Her­ein­gabe in die Mitte. Nor­ma­ler­weise ist er jemand, der so ein Ding auch wirk­lich rein­bal­lern kann“, sagt Lab­badia. Aber auch solche Erfah­rungen gehören für einen jungen Spieler wie Luca Netz zum Lern­pro­zess. Nach dem Abpfiff hat er zu Bruno Lab­badia gesagt: Nächstes Mal schieß’ ich, Trainer.“

Dieser Text erscheint im Rahmen einer Koope­ra­tion mit dem Tages­spiegel.