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Seite 2: Kölns Vorteil im Abstiegskampf

Keven Schlot­ter­beck
Auf einer Stu­di­en­fahrt, an der wir einst als Schüler teil­nahmen, impfte uns unser Fahrt­leiter ein, einen Anzug anzu­ziehen, da wir sonst keinen Ein­tritt ins Par­la­ment erhalten würden. Wir warfen uns in Sakkos von H&M, stiegen in den Bus und eine Rei­se­gruppe starrte uns an – alle trugen All­wet­ter­ja­cken. Ja, ist dann auch spät, müssen los“, hörten wir den Rei­se­leiter hinter uns sagen. Die Türen schlossen sich. Und so liefen fünf Schüler in zu großen Anzügen ins Euro­pa­par­la­ment, was sehr bemüht und sehr lächer­lich wirkte. Warum wir das erzählen? Nun, irgendwie mussten wir dran denken, als sich Keven Schlot­ter­beck in den Ball eines Frank­fur­ters warf, der dann von seinem Arsch ins eigene Tor tropfte.

Ritsu Doan
Ein ein­ziges Ärgernis, diese Coro­na­krise, inklu­sive aller Rei­se­be­schrän­kungen. Schließ­lich würden sonst, ganz sicher, zum nächsten Bie­le­felder Trai­ning so viele japa­ni­sche Jour­na­listen kommen, dass Nahiro Taka­hara vor lauter Rüh­rung in eine alte Sushi-Bomber“-Bild-Überschrift weinen würde. Die gute Nach­richt: Ritsu Doan ist so schnell und wendig, es heißt, Dr. Oetker möchte noch in diesem Jahr eine neue Auf­lage aller Back­re­zept­bü­cher her­aus­bringen, in denen das Wort Quirlen” durch einen Doan machen” ersetzt wird.

Stefan Ortega
Vor ein­ein­halb Jahren zierte Marc-Andre ter Stegen das 11FREUNDE-Cover mit dem Titel: Hier ist Deutsch­lands Nummer Eins“. Und vor einem halben Jahr war der Kopf von Manuel Neuer auf dem Cover zu sehen, inklu­sive Zitat: Ich bin der Beste, auch wenn ich nicht mehr 17 bin!“ Was irgendwie bescheuert ist, also nicht dieser Kampf um den Stamm­platz im deut­schen Tor, son­dern weil uns seit ges­tern das Gefühl beschleicht, dass wir drin­gend mal Stefan Ortega nach seiner Mei­nung fragen müssten.

Die Kölner Tore
Der große Vor­teil der Kölner im Abstiegs­kampf? Viel­leicht, dass sie nicht einmal ver­su­chen, ihre Bemü­hungen wie Erst­li­ga­fuß­ball aus­sehen zu lassen. Und des­halb Rafael Czi­chos zum 1:0 ein­fach seine Birne hin­hielt, um ange­schossen zu werden. Und des­halb Jan Thiel­mann in der Nach­spiel­zeit einen Schuss abgab, der noch weit schlechter plat­ziert war, als der arme Teufel, dessen Dau­er­kar­ten­platz im Sta­dion sich direkt hinter einem Stahl­träger befindet. Aber naja. So gewinnt man offen­sicht­lich Spiele. Und steigt even­tuell nicht ab. Und der Typ, dessen Dau­er­kar­ten­platz sich hinter einem Stahl­träger befindet, sieht eh nicht, wie die Tore gefallen sind und freut sich des­halb trotzdem. Glücks­pilz!

Klaas-Jan Hun­telaar
Blieb nach dem 1:2 wie ange­wur­zelt auf seinem Tri­bü­nen­platz sitzen. Was ihm hoch anzu­rechnen ist. Also, dass er nicht sofort auf­stand, und zum Park­platz ging, und in sein Auto stieg, und zum nächsten Flug­hafen fuhr, und sich eine Insel aus­suchte, die bisher nicht besie­delt ist, und nur einen Vol­ley­ball mit­nahm, einen Wilson viel­leicht, um dort sehr einsam, aber für immer glück­lich, und vor allem ohne Schalke zu leben.

Robert Lewan­dowski
Schoss gegen den FC Augs­burg seinen 22. Sai­son­treffer – in nur 17 Bun­des­li­ga­spielen. Und ließ sich nach einer Stunde ange­schlagen aus­wech­seln. Erin­nert in dieser Form an einen Jaguar E‑Type, Bau­jahr 1961. Früher mal ein Schnäpp­chen, heute H‑Kennzeichen vorne drauf und Sehn­suchts­ob­jekt. Immer noch explo­siver als alle anderen. Wann kommt Hansi Flick, ölver­schmiert, sich die Auto­po­litur am Blau­mann abwi­schend aus der Kabine und sagt den war­tenden Jour­na­listen: Kein Pro­blem, der macht noch zehn Jahre.”?